Baby Kate ist in Bayern

Das herzkranke Mädchen aus der Ukraine wartet in Schondorf auf seine Operation am 8. Juli in Großhadern. AZ-Leser halfen, die Kosten zu tragen. Kates Mutter: „Ich bin sehr dankbar“
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Baby Kate mit ihrer Mutter Luliia Menkovska
abendzeitung Baby Kate mit ihrer Mutter Luliia Menkovska

SCHONDORF - Das herzkranke Mädchen aus der Ukraine wartet in Schondorf auf seine Operation am 8. Juli in Großhadern. AZ-Leser halfen, die Kosten zu tragen. Kates Mutter: „Ich bin sehr dankbar“

Baby Kate hat ihre Reise in eine bessere Zukunft verschlafen. Das herzkranke Mädchen aus der Ukraine (acht Monate) schläft überhaupt viel: Es hat ein Loch in der Herzscheidewand und eine verengte Hauptschlagader – tödliche angeborene Fehler, die jetzt in München operiert werden (AZ berichtete). Am Sonntag landete das Kind mit seiner Mutter Luliia Menkovska (28) in München, wo sie von Luliias ehemaliger Gastmutter Helga Fuderer abgeholt wurden. Erst da öffnete Kate ihre Augen.

Am 8. Juli wird sie im Klinikum Großhadern operiert – dank der Hilfe von Helga Fuderer und vieler AZ-Leser. Sie spendeten, um die Kosten von rund 19 000 Euro zu tragen. Luliia ist unendlich dankbar: „Ich denke viel an alle, die uns geholfen haben.“

Kate hat noch etwas Zeit. „Die erste Untersuchung hat ergeben, dass Kate stabil ist“, sagt Pascal Preuß vom Deutschen Kinderzentrum für herz- und krebskranke Kinder. Die Organisation sammelte die Spenden und holte Kate nach Bayern. Ihr Zustand ist noch nicht kritisch. Dennoch war es wichtig, Kate so schnell wie möglich nach Deutschland zu bringen. „Ihr Zustand kann sich jederzeit verändern – dann wird sie sofort operiert“, sagt Preuß. „Würde das in der Ukraine passieren, wäre Kate flugunfähig. Und damit verloren.“

Seit Kates Geburt am 12. Oktober bangten Grundschullehrerin Luliia Menkovska und ihr arbeitsloser Mann Dimitri um das Leben ihrer Tochter. Ukrainische Ärzte können Kates Herzfehler nicht behandeln, eine teure Operation in Deutschland konnten sie sich nicht leisten: Sie leben von 75 Euro Sozialhilfe im Monat. Kate war dem Tod geweiht – bis sich Luliia an Helga Fuderer wandte. Als Kind hatte sie nach Tschernobyl vier Mal Erholungsurlaub bei der Schondorferin gemacht. Die organisierte die Spende-Aktion und rettete damit Kates Leben.

Jetzt spielt Luliia mit Kate auf dem Kachelboden der Fuderers oder geht mit ihr am Ammersee spazieren. Sie versucht, den Augenblick zu genießen und die Angst vor der OP zu vertreiben. Mitte August fliegt sie mit Kate zurück in ihre Heimatstadt Chernigiv – vorausgesetzt, Kate erholt sich gut von der Operation.

Bis dahin hat Luliia mit Helga Fuderer viel zu besprechen. Es ist das erste Mal, dass sie ihr persönlich danken kann. Sie hatten nur am Telefon Kontakt und als Kind konnte Luliia kein Englisch. Das Vertrauen in Helga Fuderer hat sie aber nie verloren – es ist eher gewachsen: „Ich fühle mich fast wie zuhause“, sagt sie. Kate auch – sie schläft gerade in ihrem Bettchen. Ganz ruhig. Thomas Gautier

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