Autoproduktion in Deutschland sinkt
Berlin/Genf - Die deutsche Autoindustrie erwartet in diesem Jahr einen deutlichen Rückgang der Inlandsproduktion. In den deutschen Werken dürfte die Produktion um rund 5 Prozent auf 4,8 Millionen Fahrzeuge sinken, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Samstag mit. Die Auslandsproduktion dagegen werde aller Voraussicht nach um drei Prozent zulegen auf 11,6 Millionen Autos. Hintergrund sind die abflauende Konjunktur, Handels- und Zollrisiken, aber auch der Aufbau und Ausbau von Werken in den USA, Mexiko und China.
Die Beschäftigung bei den deutschen Autobauern dürfte stabil bleiben bei rund 834 000 Mitarbeitern, sagte Verbandspräsident Bernhard Mattes. Das sei immer noch der höchste Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung.
Alle Märkte seien auf hohem Niveau. In Europa erwartet der Verband eine stabile Nachfrage, in China eine Nachfrage annähernd auf Vorjahresniveau, in den USA einen leichten Rückgang. Voraussetzung sei allerdings, dass die handels- und wirtschaftspolitischen Konflikte um den Brexit und zwischen der EU, den USA und China konstruktiv gelöst würden. Mattes mahnte die EU und die USA, jetzt "alles zu tun, um eine konstruktive Lösung am Verhandlungstisch zu erreichen".
Auf dem Genfer Autosalon zeigen nächste Woche auch die deutschen Hersteller neue Modelle und Studien, darunter viele Elektro- und Hybridautos. "Wir investieren in die Elektromobilität in den nächsten drei Jahren über 40 Milliarden Euro, hinzu kommen weitere 18 Milliarden Euro in die Digitalisierung, das vernetzte und automatisierte Fahren", sagte der Verbandspräsident. Das Modellangebot deutscher Hersteller werde sich bis dahin auf rund 100 E-Modelle verdreifachen. Notwendig seien allerdings mehr Ladestationen und mehr Kaufanreize.
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