Autokrise trifft "Freizeit" - dafür kommt die Messe japanisch!
Zum Eröffnungs-Wochenende zog es 44.000 Besucher - 3000 mehr als im Vorjahr.
NÜRNBERG Outdoor-Jacken, Tiroler Speck und Origami. Mit 600 Ausstellern aus zwölf Ländern präsentiert sich die Freizeit-Messe in Nürnberg vielseitig wie immer. Doch eine feste Größe fehlt: der Autosalon. Erst zogen die Hersteller wegen der Krise nicht – jetzt haben sie dank der „Abwrackprämie“ keine Zeit mehr für die Messe. Mit dem Besuch können die Macher zufrieden sein: Am Eröffnungs-Wochenende kamen 44.000 Besucher – 3000 mehr als im Vorjahr.
Herausragend ist heuer das Sonderthema Japan (Halle 7) und seine Kultur – samt Sumo-Ringer. Der Sport schwappt auch nach Deutschland. So steht Dietmar Lindner auf einem Bein und versucht, das Gleichgewicht zu halten. „Der Japaner“, referiert der ehemalige Geschichtslehrer, „will immer Harmonie herstellen.“ Unglücklicherweise liegt sein Stand auf dem direkten Weg zum Tee-Experten Ulrich Haas. Allein schon die Präsentation seines Standes lockt die meisten Besucher dorthin: Inmitten eines Orchideen-Hains residiert der 60-Jährige und zelebriert den Teeaufguss.
Eine Ecke weiter lächelt Jikishin Chadokai aus Nürnberg. Vor ihr liegt ein Stapel bunter Papiere, aus dem Frösche, Vögel, Blumen werden. Origami fasziniert noch heute vor allem die Kinder.
Ein Schrei durchbricht die andächtige Stille – um die Ecke demonstrieren die Kampfsportler von „Bushido“ aus Nürnberg den Umgang mit dem Bo, einem Langstock.
Die Japan-Ausstellung besteht nicht nur aus Information über das Land, sie besticht auch durch Genuss: ruhige Architektur, zauberhafte Blumen-Arrangements und fließendes Wasser machen das Stück Messe zur Ruhe-Oase. Und Japan zum Schmecken gibt es auch: Sushi satt.
Ein Tipp: Besuchen Sie in Halle 7 die Galerie „Landskron-Schneidzik“: Künstler wie der Kettensägen-Schnitzer Christian Rösner stellen hier aus. „Die Kunst“, so Regina Schneidzik, „muss zum Menschen.“ Mit Erfolg: „Wir haben tolle Resonanz.“ sw