Autohändler Ali: Vergewaltigte er seine Ex?

Der Spielsüchtige (35) lieh sich von seiner Freundin 12.000 Euro, weil er Wettschulden hatte. Anstatt das Geld zurück zu zahlen, soll er die 28-Jährige missbraucht haben
NÜRNBERG Das Haar mit Gel auf Hochglanz, die Figur durch Krafttraining gestählt – hatte dieser so auf sein Aussehen bedachte Mann es nötig, eine Frau zu vergewaltigen? „Nein“, sagte Autohändler Ali D. (35) am Donnerstag vor dem Nürnberger Landgericht. „Sie war doch damit einverstanden.“ Warum zeigte Ayshe B. (28, Name geändert) ihren Ex dann wegen der Sex-Tat und wegen Betrugs an?
12.000 Euro hatte die bildhübsche Verkäuferin im Mai 2008 dem Händler geliehen – für ein paar Tage wegen eines finanziellen Engpasses, wie er behauptete. „Wussten Sie, dass er allein 30000 Euro Schulden wegen Fußballwetten hatte?“ fragte Richter Ulrich Flechtner. „Nein“, sagte die Zeugin. „Dafür hätte ich ihm das Geld nicht gegeben.“
Dubiose Verbindungen zur Fußball-Zockerszene
Sie kannten sich ein halbes Jahr, er lebte noch bei der Mutter seines Kindes. „Ich habe Schluss gemacht, weil er mich ausgenützt hat“, sagte Ayshe. Ali D. drückten Schulden von über 50.000 Euro – wie Mietrückstände (5000 Euro) und den Beitrag fürs Fitness-Studio (1600 Euro). Mit Fußballwetten wollte er sich sanieren. „Ich habe gespielt und gehofft, dass ich gewinne“, sagte Ali D. „Ich bin spielsüchtig.“
Am 6. Oktober 2008 suchte er Ayshe auf. Es ging um die Rückzahlung der 12.000 Euro. Doch dann zwang er sie laut Anklage zum Sex. Sie zeigte ihn an, er bot ihr über einen Bekannten aus der Fußball-Zockerszene das Geld an, wenn sie ihre Anzeige zurücknehme. „Nur für 30.000 Euro“, soll sie erwidert haben. Das bestreitet die Frau.
Kurios: Am Freitag soll Marijo C., der in den derzeitigen Wettskandal verwickelt ist (siehe AZ-Print-Ausgabe vom 27.11.), als Zeuge vernommen werden. cis