Autobumser-Bande: Sie ließen es krachen und wollten abkassieren
MÜNCHEN - Die Polizei hat eine Serie von absichtlich provozierten Unfällen in den Landkreisen Mühldorf und Altötting geklärt. Die Bande richtete einen Schaden von mehr als 100.000 Euro an.
Fast sechs Monate dauerten die Ermittlungen: Seit Juli vergangenen Jahres hatten die Ermittler Hinweise, dass bei einer Serie von Unfällen in den Landkreisen Mühldorf und Altötting nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war. Mittlerweile sind sich die Beamten sicher, dass sie einer Gruppe von Männern insgesamt 44 Unfälle nachweisen können, die allesamt fingiert waren, um Versicherungsbeiträge zu kassieren.
Mittwochfrüh rückten die Ermittler zu neun Tatverdächtigen (28 bis 59 Jahre alt) aus. Gegen vier Personen bestand bereits ein Haftbefehl, eine fünfte wurde festgenommen. Alle sollen heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die Polizisten stellten umfangreiches Beweismaterial wie Schriftstücke und Computer sicher. 45 Beamte und ein Polizeihund waren im Einsatz.
Den Tätern drohen mehrjährige Gefängnisstrafen
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, in unterschiedlicher Tatbeteiligung als Mitglied einer Bande gewerbsmäßig Verkehrsunfälle fingiert oder vorsätzlich provoziert zu haben - strafbar ist dies als Betrug in besonders schwerem Fall sowie wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Durch die bislang bekannten 44 Taten, die bis ins Jahr 1999 zurückgehen, entstand laut Polizei ein Schaden von über 100.000 Euro.
Den Festgenommen droht neben einer mehrjährigen Haftstrafe auch ein längerer Entzug der Fahrerlaubnis. Von sieben Verdächtigen wurde der Führerschein sofort beschlagnahmt.
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