Auto rast in Hochzeitsgesellschaft

Vor 300 Freunden und Verwandten gaben sich Anita und Mario in der Kirche St. Ludwig in Oberau das Ja-Wort. Der schönste Tag im Leben des jungen Paares endete wenige Stunden später in einer furchtbaren Tragödie.
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BERCHTESGADEN - Vor 300 Freunden und Verwandten gaben sich Anita und Mario in der Kirche St. Ludwig in Oberau das Ja-Wort. Der schönste Tag im Leben des jungen Paares endete wenige Stunden später in einer furchtbaren Tragödie.

Der Schwager des Bräutigams raste am Abend betrunken mit einem Lieferwagen in die Hochzeitsgesellschaft. Der 21-Jährige und sechs weitere Gäste wurden schwer verletzt, zwei von ihnen schwebten gestern noch immer in Lebensgefahr.

Aus der gesamten Gegend rund um Berchtesgaden waren Freunde und Verwandte am Samstag zusammengekommen, um mit Anita und Mario S. im Auerwirt Hochzeit zu feiern. Wie es in Bayern Brauch ist, entführten einige Gäste die Braut. Sie brachten Anita in den nur 700 Meter entfernten Gasthof „Zur Post“. Dort wurde weiter kräftig auf das Wohl des Brautpaares angestoßen.

Auch Benni P. (21), der Lebenspartner von Anitas Schwester, feierte mit. „Er war betrunken und fing an herumzupöbeln“, erzählen Hochzeitsgäste. Sie waren froh, als er sich aus dem Staub machte. Doch dann kam Benni P. wieder zurück. Er hatte sich oben beim Auerwirt in einen Lieferwagen gesetzt und „raste mit mindestens 80 Sachen die Straße herunter“, wie Zeugen berichteten.

Wie eine Puppe durch die Luft geschleudert

Beim Postwirt standen zur selben Zeit rund 30 Leute vor dem Haus. „Manche rauchten, andere tranken noch ein Bier, bevor sie die Braut zurückbringen wollten“, berichtet Wirtin Gabriele Fegg. Benni P. rammte ein Verkehrsschild und schleuderte dann mitten zwischen die Hochzeitsgäste. Stefan S., der Bruder des Bräutigams, wurde von dem Lieferwagen erfasst und wie eine Puppe meterweit durch die Luft geschleudert. Sein Freund Manfred W. geriet unter den Kleinlaster. Fünf weitere Hochzeitsgäste, darunter auch ein 14-Jähriger, wurden ebenfalls schwer verletzt. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass der Lieferwagen sogar die Hauswand der Wirtschaft durchbrach.

Unter den Hochzeitsgästen befanden sich auch zahlreiche Mitglieder freiwilliger Feuerwehren aus der Umgebung, dazu mehrere Ärzte und Sanitäter. Sie versorgten die Verletzten und kümmerten sich um die Gäste, einige von ihnen standen unter Schock. Zwei Rettungshubschrauber brachten Stefan S. und Manfred W. in Kliniken nach Salzburg. Die übrigen Verletzten wurden nach Berchtesgaden und Bad Reichenhall gebracht.

Drei Promille

Warum sich Benni P. hinter das Steuer des Lieferwagens gesetzt hat, ist unklar. Ein Alkoholtest soll bei ihm einen Wert von drei Promille ergeben haben.

Ralph Hub

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