Ausstellung zeigt "Wege ins Paradies"
Nürnberg (dpa/lby) - Helden, Märtyrern und Heiligen widmet sich eine neue Ausstellung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Gezeigt werden rund 50 Exponate des 13. bis 15. Jahrhunderts aus der hauseigenen Skulpturen- und Gemäldesammlung, die die spätmittelalterliche Vorstellung von einem vorbildlichen Leben und damit vom sicheren Weg ins Paradies zeigen.
"Seit der Aufklärung war Religion bei uns meistens Privatsache. Doch heute hat sie wieder Konjunktur, die von gemeinschaftlichem Engagement bis zur skrupellosen Machtausübung reichen kann", sagte Generaldirektor Ulrich Großmann am Dienstag. Helden, Märtyrer und Heilige spielten dabei eine mitunter zwiespältige Rolle. "Im späten Mittelalter aber waren sie Vorbilder", betonte Großmann.
Am Eingang zur Ausstellung sind auch Comic- und Superhelden der Neuzeit wie Batman oder Spiderman zu sehen. Die Faszination an Heldengeschichten sei auch heute ungebrochen, meinte Museumssprecherin Sonja Mißfeldt. "Auch wir brauchen heute Vorbilder, die einem vorleben, wie man sich gut verhält."
In der Schau selbst führt die Rosenkranztafel aus der Werkstatt des Veit Stoß in das Thema ein. Das großformatige Bildfeld erzählt das christliche Heilsgeschehen von der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht. Aus Sicht des Spätmittelalters bildet es die Heldenreise der Menschheit ab, die mit dem Sündenfall Adams und Evas und ihrer Vertreibung aus dem Paradies begann, in das die Menschen seither zurückkehren wollen. Die Schau ist von Donnerstag an bis 4. Oktober 2020 zu sehen.
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