Ausstellung lenkt Blick auf früheres NS-Gefangenenlager
Nürnberg (dpa/lby) - Mit einer Ausstellung will die Stadt Nürnberg in den kommenden Monaten den Blick auf einen kaum beachteten Aspekt ihrer unrühmlichen NS-Geschichte lenken: das Gefangenenlager im Süden des früheren Reichsparteitagsgeländes. Die in fünf Zeitschritte gegliederte Sonderausstellung ist von Mittwoch an im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände zu sehen. Der Lagerkomplex auf dem Gelände der heutigen Trabantensiedlung Langwasser bestand von 1939 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945.
Mit zahlreichen Fotos, Dokumenten und Exponaten erinnert die Schau daran, dass in zahllosen Holzbaracken mehr als 100 000 Zivilisten, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus vielen Teilen Europas und den USA untergebracht waren. Die meisten hätten in der Landwirtschaft oder der Industrie unter menschenunwürdigen Bedingungen Zwangsarbeit leisten müssen. Tausende von ihnen seien bis zum Kriegsende gestorben. Die im April 1945 einrückenden US-Truppen hätten rund 14 000 Gefangene befreit. Die bis zum 2. Februar 2020 geöffnete Schau präsentiert damit zugleich neueste Forschungsergebnisse, teilte die Museumsleitung mit.
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