Ausmisten nach dem Knockout
Bamberg: Trainer Fleming will „mit allen Spielern sprechen und danach entscheiden.“ Lob für Talent Tadda, Kritik an Garrett und ein Geständnis von Manager Heyder: „Oldenburg war stärker“
BAMBERG Auch gestern haderten die tief enttäuschten Brose Baskets noch mit ihrem tragischen Aus im Playoff-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Nach einer hauchdünnen, unglücklichen 85:88 (79:79, 34:37)-Niederlage nach Verlängerungen bei den EWE Baskets Oldenburg schieden die Bamberger aus dem Wettbewerb aus und verabschieden sich nun am kommenden Freitag (Beginn 18 Uhr) in der JAKO Arena bei der Saisonabschluss-Party von ihren treuen Fans.
Es war bereits die achte Pleite in den vergangenen neun Partien gegen den Angstgegner aus der Metropolregion Bremen. Dennoch bewiesen die Oberfranken in der dritten Begegnung der Best-of-Five-Serie noch einmal Charakter und gaben alles. Mit etwas Glück hätten sie sogar gewinnen können.
Manager Heyder: "Es war unser bestes Spiel gegen Oldenburg"
Denn wenige Sekunden vor der Schlusssirene wurde Spielmacher Filiberto Rivera beim Stand von 85:87 bei einem Dreierversuch absichtlich gefoult. Doch die schwachen Schiedsrichter übersahen im allgemeinen Trubel der Schlussphase diese Unsportlichkeit und versagten dem Puertorikaner die drei berechtigten Freiwürfe.
Trotz des vorzeitigen Saisonendes zog Manager Wolfgang Heyder eine positive Bilanz: „Es war unser bestes Spiel gegen Oldenburg. Aber wir müssen respektieren, dass der Gegner vielleicht die etwas stärkere und routiniertere Mannschaft war.“ Komplimente verteilte er an sein Trainerteam: „Sie haben die Mannschaft erneut optimal vorbereitet und richtig heiß gemacht.“
Freilich sparte Heyder auch nicht mit Kritik: „Die Einwechselspieler haben uns während der Serie nicht so viel Energie gegeben, wie wir uns das gewünscht haben.“ Total unzufrieden war er mit Ex-Nationalspieler Robert Garrett: „Leider traf er keinen von drei offenen Dreiern, die wir dringend gebraucht hätten.“
Youngster Tadda darf auf längere Einsatzzeiten hoffen
Als die Entdeckung der Saison feierte Heyder dagegen den 20-jährigen Nachwuchs-Nationalspieler Karsten Tadda: „Großartig, wie er den Oldenburger Regisseur Jason Gardner, den wertvollsten Spieler der Bundesliga, verteidigte und mit fünf Punkten noch die Verlängerung ermöglichte.“ Das Bamberger Eigengewächs soll in der kommenden Saison einen festen Platz in der Rotation erhalten. Was andere Personalien betrifft, wollen sich die Bamberger Macher noch nicht in die Karten blicken lassen. „Wir werden uns in den nächsten Tagen mit jedem Spieler zusammensetzen“, erklärte Cheftrainer Chris Fleming, der noch bis Juni 2011 einen Vertrag hat, „danach werden wir Entscheidungen treffen“.
Bis dahin darf noch spekuliert werden, ob Bamberg bei dem von einer Krebserkrankung geheilten Ademola Okulaja eine Option zieht, Jung-Center Tim Ohlbrecht weiteres Vertrauen erhält und die „Diva“ Filiberto Rivera in Oberfranken bleibt. Auf jeden Fall plant Heyder einen neuen Angriff auf die Deutsche Meisterschaft. Schon kurz nach dem Ausscheiden in Oldenburg flackerte wieder sein grenzenloser Optimismus auf: „Vielleicht kommen wir nächste Saison ein bisschen weiter.“
Werner Haala
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