Ausgangsbeschränkung: Polizei und Ministerium loben Bürger

Das Coronavirus bescherte auch den Menschen in Bayern ein Ostern im Ausnahmezustand: keine Verwandtenbesuche, keine Urlaubsreisen, keine Gottesdienste. Polizei und Innenministerium stellten den Bürgern angesichts der Ausgangsbeschränkung ein gutes Zeugnis aus.
von  dpa
Zwei Polizisten gehen durch den Englischen Garten in München. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild
Zwei Polizisten gehen durch den Englischen Garten in München. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild © dpa

München (dpa/lby) - Die Menschen in Bayern haben während der Osterfeiertage die in der Corona-Krise geltende Ausgangsbeschränkung weitgehend eingehalten. Diese Bilanz zogen Innenministerium und Polizei am Montag. Trotz des sonnigen und frühsommerlich warmen Wetters seien die meisten Bürger daheim geblieben oder lediglich zu Spaziergängen in der näheren Umgebung ins Freie gegangen.

Insgesamt habe die Polizei am Osterwochenende rund 78 000 Kontrollen wegen der geltenden Ausgangsbeschränkung und der Schließung von Gastronomie und Einzelhandel durchgeführt, teilte das Innenministerium am Montag mit. Dabei registrierte sie demnach rund 10 000 Verstöße. Minister Joachim Herrmann (CSU) bescheinigte den Menschen ein "sehr vorbildliches" Verhalten angesichts der Corona-Krise.

Die allermeisten Bürger hätten sich an die geltenden Schutzmaßnahmen gehalten, dafür sei er dankbar, so der Minister. Während der Feiertage habe es nur einen geringen Ausflugsverkehr gegeben. Während in den Bergen nur wenige Wanderer unterwegs gewesen seien, hätten in den Naherholungsgebieten viele Menschen das Wetter genutzt, um an die frische Luft zu gehen - sei es für Spaziergänge oder Radfahren.

Die Ausbreitung des Coronavirus könne nur mit größter Vorsicht und Rücksichtnahme verlangsamt werden. "Die Infektionslage hat sich bislang bereits leicht entspannt", bilanzierte Herrmann. "Darauf müssen wir auch die kommenden Tage aufbauen."

Seit Karfreitag stellten die bayerischen Polizeipräsidien den Bürgern täglich aufs Neue ein überwiegend gutes Zeugnis aus. Die Menschen seien - den Regeln entsprechend - zumeist nur innerhalb der Familie oder alleine ins Freie gegangen, hätten kaum größere Ausflüge unternommen und keine privaten Feiern veranstaltet. Verstöße hätten sich vor allem Jugendliche geleistet, die sich zu Partys trafen.

So löste die Polizei in München eine Grillparty mit 51 Gästen auf. Die größtenteils zwischen 20 und 30 Jahre alten Feiernden hatten am Sonntagabend im Innenhof eines Studentenwohnheims gegrillt. Nach einem Zeugenhinweis beendeten Beamte die Party. Alle Beteiligten erhielten Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.

Seit dem 21. März, dem Beginn der Ausgangsbeschränkung im Freistaat, gab es nach Angaben des Innenministeriums bayernweit gut 590 000 Kontrollen und dabei etwa 73 000 Verstöße. Die Maßnahmen sollen helfen, die rasche Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Bis Ostermontag (Stand 10.00 Uhr) wurden laut Gesundheitsministerium 33 329 Menschen in Bayern positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet - das waren 547 Fälle mehr als am Vortag. Gestorben sind 834 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten.

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