Aus für die Autobahn durchs Fichtelgebirge
Geld und Umwelt: Bayerns Regierung baut lieber die B303 aus – die Grünen freut’s.
BAYREUTH Nach jahrelangem Streit zwischen Wirtschaft und Naturschützern stehen die Pläne für den Bau einer Autobahn durchs Fichtelgebirge vor dem Aus. Wegen Umweltbedenken und der hohen Baukosten wird die bayerische Staatsregierung das Projekt nicht mehr weiterverfolgen, so Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Stattdessen wird die B303 ausgebaut. Sie verbindet die A9 Nürnberg-Berlin und Bayreuth im Westen mit dMarktredwitz und Schirnding sowie mit der nahen Tschechischen Republik.
Auslöser für den Meinungswandel: Laut Herrmann waren es neben den Ergebnissen einer Umweltverträglichkeitsstudie auch aktuelle Auswertungen einer Verkehrszählung auf der B 303. Die Studie habe deutlich gemacht, dass das Fichtelgebirge für Autobahnbauer wegen des schwierigen Geländes eine erhebliche Herausforderung darstellen würde.
Mit großem Wohlwollen reagierten die Grünen im bayerischen Landtag auf Hermanns Ankündigung. Sie fühlten sich in ihrer Auffassung bestätigt, „dass es aus Naturschutz- und Trinkwasserschutzgründen sowie wegen der rückläufigen Verkehrszahlen nicht sinnvoll ist, die Fichtelgebirgsautobahn zu bauen“, erklärt die oberfränkische Abgeordnete Ulrike Gote.
Nach Ansicht der Industrie- und Handelskammer in Bayreuth muss nun unverzüglich die Planung für einen raschen Ausbau der Bundesstraße 303 in Angriff genommen werden.