Aus Eifersucht! Er stach Nebenbuhler nieder

  „Was geschehen ist, tut mir unendlich leid“ – Patrick H. (27) gestand am Montag die Bluttat vom Juli 2010      
von  mp
Mit gesenktem Kopf saß Patrick H. gestern vor dem Richter. Sein Anwalt verlas eine Erklärung des wegen Mordes an seinem Nebenbuhler Angeklagten: „Was geschehen ist, tut mir unendlich leid“
Mit gesenktem Kopf saß Patrick H. gestern vor dem Richter. Sein Anwalt verlas eine Erklärung des wegen Mordes an seinem Nebenbuhler Angeklagten: „Was geschehen ist, tut mir unendlich leid“

SCHWEINFURT Zwei Männer als Widersacher, eine junge Frau und viel Eifersucht – das alles zusammen endete im Juli 2010 in einem Blutbad: Seit Montag steht Patrick H. wegen Mordes an seinem Nebenbuhler Steffen B. (23) vor dem Landgericht Schweinfurt. „Was geschehen ist, tut mir unendlich leid“, erklärte Verteidiger Hubertus Krause im Namen seines 27-jährigen Mandanten. In einer durch den Rechtsanwalt verlesenen Erklärung rechtfertigte Patrick H. – selbst Vater eines Sohnes – die über 20 Messerstiche mit einem Kampf. Er könne sich selbst nicht erklären wie es zu der Tat gekommen sei und sprach von einem „irrationalen Gefühlsgemisch“. Die Attacke sei nicht geplant gewesen, betonte er. Er habe nur mit dem Partner seiner Ex-Freundin reden wollen.

Der Angeklagte hatte Jana S. im Frühjahr 2010 in einem Internet-Chatroom kennengelernt. „Sie redete häufig negativ über ihren Freund“, sagte der Verteidiger. Die neue Beziehung sei hingegen eine „intensive und tief empfundene Liebe“ gewesen. Beide wollten heiraten und ein Kind haben. Patrick H. ließ sich sogar den Namen seiner Angebeteten groß auf seine Brust tätowieren. Doch die Beziehung bröckelte, man trennte sich mehrmals und versöhnte sich wenig später wieder. Dass sich die damals 19-Jährige nicht auf Dauer von ihrem anderen Lebensgefährten – dem späteren Opfer – lösen konnte, verstand Patrick H. nicht.

Der Arbeitslose passte seinen Nebenbuhler vor dessen Wohnung ab

Am Tatmorgen passte der Arbeitslose laut Anklage seinen Nebenbuhler vor dessen Wohnung ab, drängte ihn zurück in den Flur. Das Opfer soll ihn noch mit einer großen Taschenlampe bedroht und als „Ratte“ bezeichnet haben. Daraufhin stach der gelernte Wachmann zu. „Die Vielzahl der Stiche kann ich mir gar nicht erklären“, hieß es in der Stellungnahme des Angeklagten. Das Messer (20 Zentimeter Klinge) will Patrick H. zum Selbstschutz dabei gehabt haben. Die junge Frau versuchte noch, den eifersüchtigen Angreifer, dem sie wenige Wochen zuvor den Laufpass gegeben hatte, aufzuhalten. Sie wurde ebenfalls durch Messerstiche verletzt. Deshalb muss sich der 27-Jährige auch wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

 

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