Augustinerhof: Jetzt wird er wieder zum Parkplatz...

Allerdings prüft die Stadt noch, ob sie das Vorhaben überhaupt genehmigen kann
von  Abendzeitung

Allerdings prüft die Stadt noch, ob sie das Vorhaben überhaupt genehmigen kann

NÜRNBERG Vorbesitzer Mohammad Abousaidy hatte wenig Glück mit dem Augustinerhof. Alle seine Pläne zerschlugen sich. Der persische Unternehmer verlor viel Geld, sein gesamtes Vermögen. Doch bis zuletzt bescherte ihm die Brachfläche mitten in der Sebalder Altstadt als kostenpflichtiger Parkplatz wenigstens einige Einnahmen – Tag für Tag eine schöne dreistellige Summe. So erzählt man es sich jedenfalls zwischen Pegnitz und Augustinerstraße. Und anstatt sich – wie lange geplant – zum neuen Edel-Viertel zu wandeln, könnte das Grundstück in bester Lage jetzt erstmal wieder zum tristen Kfz-Abstellplatz für Einheimische und Touristen werden...

Denn Gerd Schmelzer, der das Gelände gekauft hat und es als Wohn-, Hotel-, Gastro- und Geschäftszentrum in der Sebalder Altstadt entwickeln will (AZ berichtete), möchte daran anknüpfen. Wenn die städtischen Archäologen in zwei bis drei Monaten den Boden durchsucht haben, soll der Augustinerhof zum Parkplatz werden.

Allerdings zeitlich beschränkt für zwölf bis 14 Monate. „Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt der Bauherr. Dann sollen die Bauarbeiten beginnen. „Da ist es doch besser, zwischenzeitlich einen Parkplatz einzurichten, als das Gelände ganz brach liegen zu lassen. Das war schon immer unsere Planung. Und das weiß die Stadt auch.“ Denn was sei schließlich dagegen einzuwenden, die Zwischennutzung „finanzierungsfreundlich zu gestalten“.

Weil die jetzige Brachfläche mit etwa 5000 Quadratmetern jedoch viel größer als der alte Abousaidy-Parkplatz zwischen den maroden Gebäuden ist, muss die Baubehörde den neuen Abstellplatz erstmal genehmigen. Und im Amt wird der Schmelzer-Antrag derzeit heftig diskutiert. „Der rechtskräftige Bebauungsplan sieht eine andere Nutzung als als Parkplatz vor“, erläutert Hannes Hinnecke vom Baureferat. Deshalb sei eine so genannte „Befreiung vom Bebauungsplan“ notwendig. Die gebe es aber nur, wenn der Parkplatz temporär befristet eingerichtet werde und die Nachbarschaft keine Einwände erhebe.

"Wir sind im Zeitplan", sagt der Bauherr

„Darüber laufen derzeit die Gespräche mit dem Investor“, sagt Hinnecke. Problematisch sei sicherlich, dass künftig mehr Autos auf dem Augustinerhof abgestellt werden – und deshalb auch mehr Verkehr in dem Quartier zu erwarten sei. „Eventuell wird auch ein Lärmschutzgutachten benötigt“, sagt Hinnecke. Denn ist der Parkplatz zu laut, wird er nicht genehmigt.

Ob es tatsächlich soweit kommt? Noch hat Gerd Schmelzer drei Monate Zeit zu verhandeln – und will sich nicht in die Karten schauen lassen. „Das ist alles am Laufen!“ mir

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