Augsburger Polizistenmord: "Keinen Puls ertastet"
Augsburg - Im Prozess um den Mord an einem Augsburger Polizisten haben Kollegen ihre Erinnerungen an die Tatnacht geschildert. Die Streifenpolizisten, die zuerst am Tatort waren, erklärten am Dienstag vor dem Landgericht Augsburg, dass für den 41-jährigen Beamten Mathias Vieth jede Hilfe zu spät gekommen sei. „Seinen Puls konnte ich nicht mehr ertasten“, berichtete der leitende Streifenbeamte.
Ein weiterer Polizist sagte aus, er habe die angeschossene Kollegin Vieths in einem „aufgelösten Zustand“ vorgefunden. Sie habe hinter der offenstehenden Fahrertür des Polizeiautos gekauert. Nach übereinstimmender Aussage der Beamten fehlte von den Tätern jede Spur, die sofortige Absuche der Umgebung blieb erfolglos.
Angeklagt sind zwei Brüder, denen Mord, versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen wird. Sie sollen den 41-jährigen Beamten auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle im Augsburger Siebentischwald mit Schüssen aus einem Maschinengewehr getötet haben. Die 30 Jahre alte Polizistin wurde von einem Streifschuss getroffen. Ihre Aussage wird am Donnerstag erwartet.
Beim Prozessauftakt am vergangenen Donnerstag hatte der Hauptbeschuldigte Rudi R. die Tat bestritten. Die Mordvorwürfe bezeichnete er als „Märchen“ und kündigte an, sich zur Sache nicht weiter äußern zu wollen. Auch sein Bruder Raimund M. hüllt sich in Schweigen.