Augsburger Polizisten-Mord: Verdächtige gefasst

Im Fall des erschossenen Polizisten Mathias Vieth hat die Augsburger Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Ein Ermittler zur AZ: "Die haben einiges auf dem Kerbholz."
von  Thomas Gautier, Ralph Hub

Im Fall des erschossenen Polizisten Mathias Vieth hat die Augsburger Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Sie standen wohl seit längerem im Visier der Ermittler.

Augsburg - Die Augsburger Polizei hat im Fall des erschossenen Polizisten Mathias Vieth zwei Verdächtige festgenommen. Wie die AZ erfuhr, wurden die beiden Männer heute, Donnerstag, gegen Mittag in Augsburg festgenommen. Sie standen nach Angaben aus Ermittlerkreisen seit längerem im Visier der Ermittler.

Ein Münchner Sondereinsatzkommando nahm die Männer zur gleichen Zeit in Augsburg und im benachbarten Ort Friedberg fest. Diese seien „vollkommen überrascht“ gewesen und hätten keinen Widerstand geleistet, hieß es. Beide sollen polizeibekannt sein und dem Augsburger Kriminellenmilieu entstammen. Ein Ermittler zur AZ: "Die haben einiges auf dem Kerbholz."
 

Bilder: Die Indizien im Mordfall

Genau zwei Monate nach dem Tod des Streifenbeamten im Augsburger Siebentischwald am 28. Oktober hat die Polizei jetzt eine sehr heiße Spur. Die Männer wurden nach ihrer Festnahme ins Augsburger Polizeipräsidium gebracht und dort den Tag über vernommen. Sie sollen morgen dem Haftrichter vorgeführt werden. Der entscheidet, ob sie in Untersuchungshaft müssen.

Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) äußerte im Bayerischen Rundfunk seine Genugtuung über den Fahndungserfolg: „Das freut mich ganz besonders.“

Auf einer Pressekonferenz will die Augsburger Polizei am Freitagnachmittag weitere Details bekannt geben.

Mathias Vieth hatte am frühen Morgen des 28. Oktobers mit einer Kollegin zwei Männer im Augsburger Stadtteil Hochzoll kontrolliert. Dabei flüchteten die Täter auf einem Motorrad - die Polizisten verfolgten sie mit ihrem Streifenwagen über die Lechstaustufe in den Stadtwald, wo die Täter schließlich zu Fall kamen.

Unmittelbar darauf schossen die Täter mehrere Kugeln auf Mathias Vieth und seine Kollegin ab - eine der Waffen war eine Maschinenpistole. Der 41-Jährige trug zwar eine schusssichere Weste, wurde aber von einem Projektil in den Kopf, den Hals und den Unterleib getroffen. Der zweifache Familienvater starb an Ort und Stelle, seine Kollegin wurde leicht verletzt. Sie ist bis heute dienstunfähig. Die Täter flüchteten daraufhin zu Fuß. Eine erste groß angelegte Suche lief ins Leere.

 

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