Augsburger Bischof: CSU soll sich für Muslime öffnen

Augsburg (dpa/lby) - Der neue Augsburger Bischof Bertram Meier hat die CSU aufgerufen, sich stärker für muslimische Kandidaten zu öffnen. "Es müssen sich nicht alle taufen lassen, wenn sie christliche Werte gutheißen. Wenn ich nichtchristliche Kandidaten nicht zulassen möchte, muss ich mich fragen lassen: Will ich, dass in Deutschland eine muslimische Partei entsteht?", sagte Meier der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag).
"Mir ist eine Öffnung der C-Partei auch für Muslime lieber und es ist auch besser für die Integration", betonte der vom Papst neu ernannte Bischof des Bistums Augsburg. "Mir ist es wichtig, wenn jemand in einer C-Partei ist, dass er dann auch versucht, die mit dem C verbundenen Werte zu akzeptieren und auch in seinem politischen Handeln voranzubringen."
Der CSU-Ortsverband Wallerstein (Kreis Donau-Ries) hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil dort ein möglicher muslimischer CSU-Bürgermeisterkandidat, Sener Sahin, wegen Widerstands an der Parteibasis aufgab. Wenig später wurde im Rennen um den Chefposten im Rathaus von Neufahrn bei Freising (Oberbayern) der erste muslimische Bürgermeisterkandidat der CSU gekürt. CSU-Generalsekretär Markus Blume sagte danach: "An seinem Beispiel zeigt sich: In der CSU als Volkspartei ist alles möglich und das ist auch gut so."