Auftragsmord in Bayern: Freundin engagiert Killer!

Eine 41-Jährige ein heimtückisches Mordkomplott angezettelt haben. Sie engagiert laut Polizei zwei Bekannte, damit die ihren Freund töten.
von  Ralph Hub
Beamte der Spurensicherung untersuchen den Tatort im Coburger Stadtteil Beiersdorf. Wolfgang R. (66) wurde in seiner Wohnung erschlagen.
Beamte der Spurensicherung untersuchen den Tatort im Coburger Stadtteil Beiersdorf. Wolfgang R. (66) wurde in seiner Wohnung erschlagen. © dpa | az-montage

Coburg - Auftragskiller sollten Wolfgang R. (66) aus dem Weg räumen. Das Mordkomplott angezettelt haben soll die 41 Jahre alte Freundin des Opfers – angeblich eine Prostituierte aus Coburg. Die Frau und zwei Komplizen sitzten unter Mordverdacht in U-Haft.

Wolfgang R. (66) führte ein Doppelleben. Für die Nachbarn im Coburger Stadtteil Beiersdorf war er der nette Musiker, ein freundlicher älterer Herr, mit dem man gelegentlich am Gartenzaun einen kurzen Plausch hielt.

Was die wenigsten wussten: Der 66-Jährige hatte auch erstklassige Verbindungen in die lokale Rotlichtszene. Er vermietete sogar Zimmer an Prostituierte, unter anderem auch an Liebesdamen, die im Coburger Puff „Le Chat“ ihre Dienste anboten.

Wolfgang R. wurde am 12. Dezember tot in seiner Wohnung gefunden. Seine 41-jährige Lebensgefährtin, eine Gastwirtin aus Coburg, alarmierte die Polizei. Sie sei nach Hause gekommen und habe ihren toten Freund gefunden, so ihre Version.

Wolfgang R. hatte massive Verletzungen an Oberkörper und Hals. Er wurde laut Obduktion erschlagen. Das Opfer erstickte innerhalb kurzer Zeit, so haben die Ermittler herausgefunden.

Die Polizei bildete die Soko „Eiche“. 30 Beamte begannen mit der Suche nach dem Täter. Die Fahnder konzentrierten sich vor allem aufs Rotlicht-Milieu. In der Szene kennt sich angeblich auch die 41-Jährige aus. Sie habe als Prostituierte gearbeitet, erklärte Coburgs Leitender Oberstaatsanwalt Anton Lohneis.

Immer mehr verdichteten sich die Hinweise, dass der Mörder aus dem Milieu stammt. Die Polizei wertete über 700 Spuren aus. Einige führten die Ermittler zu einem 23-jährigen Thüringer und einem 44 Jahre alten Coburger. Die beiden stehen im dringenden Verdacht, Wolfgang R. in seiner Wohnung getötet zu haben.

Als Auftraggeberin kristallisierte sich laut Polizei die 41-jährige Lebensgefährtin des Opfers heraus. Motiv: Geld. Der Musiker soll nicht unvermögend gewesen sein. Die Verdächtigen haben sich zur Tat geäußert. Von einem Geständnis könne keine Rede sein, sagte Staatsanwalt Anton Lohneis.

 

 

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