Aufstand gegen Trainer: Fürth feuert Hrgovic

Ausschluss des Bosniers ein Warnschuss für alle. Präsident Hack: „Genau schauen, wer mitzieht“
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„Es gibt gewisse Dinge, die gehen einfach nicht“: Fürths Manager Rachid Azzouzi (links) zum Rauswurf von Mirko Hrgovic.
Wolfgang Zink „Es gibt gewisse Dinge, die gehen einfach nicht“: Fürths Manager Rachid Azzouzi (links) zum Rauswurf von Mirko Hrgovic.

Ausschluss des Bosniers ein Warnschuss für alle. Präsident Hack: „Genau schauen, wer mitzieht“

FÜRTH Erst der Rauswurf, dann der Maulkorb. Nachdem sich der Fürther Profi Mirko Hrgovic am Dienstag eine massive verbale Entgleisung gegen Trainer Benno Möhlmann geleistet hatte, flog der Linksverteidiger raus. Offiziell klang das von Vereinsseite so: „Aufgrund eines internen Vorfalls wird die SpVgg Greuther Fürth die Zusammenarbeit mit dem Spieler Mirko Hrgovic nicht fortführen.“

Fall Hrgovic ist nur die Spitze des Eisbergs

Hinter den Kulissen wurde zeitgleich ein kollektiver Maulkorb bezüglich des Falles verhängt. Daran hielt sich natürlich auch Möhlmann. „Hrgovic arbeitet bei uns nicht mehr mit, das kann ich bestätigen. Ansonsten werde ich mich zu internen Dingen nicht äußern“, so Benno gestern gegenüber der AZ.

Dabei ist der Fall Hrgovic nur die Spitze des Eisberges beziehungsweise der Krise beim Kleeblatt. „Der Baum brennt gewaltig, da braucht es schon einen gewaltigen Feuerlöscher“, war zu hören. Und Präsident Helmut Hack klingt schon recht verzweifelt, wenn er sagt: „Die Spieler müssen sich die Frage stellen: ,Habe ich alles für die Mannschaft getan?’ Ich werde jedenfalls genau darauf schauen, wer mitzieht. Und geredet wurde genug. Jetzt muss die Drecksarbeit geleistet werden.“

Ins gleiche Horn stößt Manager Rachid Azzouzi. „Potenzial allein reicht eben nicht. Es ist schon viel geredet worden, jetzt sollten sich die Spieler mit ihrem Beruf auseinander setzen. Denn Fußball ist ihr Beruf und nicht nur Spaß.“

Bekommt der Bosnier 228.000 Euro Abfindung?

Somit ist klar: An Hrgovic, der schon seit längerem bei Möhlmann auf der „Schwarzen Liste“ stand und für seine Rote Karte aus dem Spiel bei den Münchner Löwen am 12. September (1:3) vom Verein bereits eine Abmahnung erhalten hatte, wurde ein Exempel statuiert. Dazu kam, dass Hrgovic, immerhin bosnischer Nationalspieler, sich des öfteren beschwert hatte, ihm würden in Fürth „Jüngere“ vorgezogen. Am Dienstag kam es dann zum Eklat. Bei einer Mannschaftssitzung war der Bosnier durch demonstratives Desinteresse aufgefallen, worauf ihn Möhlmann sehr deutlich hinwies. Daraufhin tickte Hrgovic auf und wurde angeblich gegenüber seinem Vorgesetzten ausfallend. Dabei soll der Verteidiger, der bei der SpVgg noch einen Vertrag bis 2011 besitzt, gleich die ganze „Vereinsphilosophie“, die durchaus mit „Jugendstil“ umschrieben werden kann, in Frage gestellt haben.

Egal wie – Hrgovic ist raus und wird sich mit den Fürther Verantwortlichen vor dem Arbeitsgericht treffen – sofern er nicht vorher eine ordentliche Abfindung bekommt. Rund 228.000 Euro. ERG, KK

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