Aufruf zu wacher Zeitgenossenschaft
In ihren Pfingstpredigten appellierten katholische und evangelische Geistliche an den Gemeinschaftssinn der bayerischen Bevölkerung. Der Würzburger Bischof kritisiert die zunehmende Abwendung von der Kirche und warnt vor der neuen Atheistenbewegung.
Für aktives und engagiertes Christentum haben sich katholische und evangelische Bischöfe in Bayern in ihren Pfingspredigten am Sonntag ausgesprochen. Zum couragierten Einsatz für die Gesellschaft rief der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich in seiner Pfingstpredigt laut Mitteilung auf.
Ausdrücklich würdigte er dabei zwei Frauen, die Missstände in einem Altenheim der Diakonie aufgedeckt hatten. Fehler dürften nicht vertuscht werden, vielmehr solle man daraus lernen. Zudem dankte Friedrich den Pflegern für ihre Arbeit in den Diakonien. Gerade die Bindung an Jesus Christus rufe Christen „zu wacher Zeitgenossenschaft und zum Einsatz für die Gesellschaft“.
Landesbischof Friedrich ruft zu gesellschaftlichem Engagement auf
Der Passauer Bischof Wilhelm Schraml forderte die Gläubigen im Passauer Dom zum Einsatz für Gerechtigkeit, Wahrheit und Frieden auf. Solange es weiter Barmherzige gebe, die die Not Anderer sehen und handeln, wirke der Heilige Geist in der Kirche weiter. Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann kritisierte eine zunehmende Abwendung von der Kirche. „Ein neu aufbrechender Atheismus“ ziehe durch Deutschland und propagiere „Gott gibt es höchstwahrscheinlich nicht“, sagte Hofmann laut Mitteilung im Würzburger Kiliansdom. Der Heilige Geist werde daher „heute so dringend wie eh und je“ gebraucht.
Am Pfingstsamstag erhielten im Kiliansdom fünf Diakone ihre Priesterweihe. Bischof Hofmann sagte in seiner Predigt: „Mit der Priesterweihe werden keine Supermänner oder Superstars kreiert, sondern Menschen von Gott in den Dienst genommen.“ Die Priester würden nicht für sich, sondern für das Volk Gottes geweiht. (dpa)
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