Aufgrund einer vermeintlich giftigen Spinne wurden Experten durch das Land geflogen.
Am späten Sonntagmittag kam es in der Nähe von Gersthofen zu einem Autounfall. Die Feuerwehr fand das Unfallopfer bewusstlos auf und entdeckte eine verdächtige Spinne, die noch für viel Wirbel sorgen sollte.
Gersthofen - Manche Menschen erfasst die nackte Panik, sobald sie eine Spinne sehen. In Gersthofen bei Augsburg sorgte jetzt eines der Tierchen nach einem Verkehrsunfall für gewaltigen Wirbel. Ein Experte für Giftspinnen der Münchner Berufsfeuerwehr wurde deshalb sogar extra mit einem Hubschrauber eingeflogen.
Ein 33-jähriger Arbeiter aus Augsburg war am Sonntagnachmittag in der Nähe von Gersthofen mit seinem VW aus zunächst unerklärlichen Gründen verkehrt herum durch einen Kreisverkehr gefahren. Er kam von der Straße ab und krachte in einen Holzstapel am Straßenrand.
Polizei und Rettungsdienst wurden verständigt. Als die Helfer an der Unfallstelle eintrafen, saß der Fahrer bewusstlos hinter dem Lenkrad und war nicht ansprechbar. Ein Notarztteam kümmerte sich um den Verletzten. Der Rettungseinsatz lief reibungslos, bis einer der Helfer in dem VW eine Spinne entdeckte. "Das Tier ist etwa zwei Zentimeter groß und sieht einer Bananenspinne ähnlich", sagt Polizeisprecher Siegfried Hartmann.
Die Spinne saß in einer Box mit Haschisch
Bananenspinnen stammen aus Brasilien. Sie sind sehr aggressiv und hochgiftig. Die Polizei Gersthofen bat in der Rettungsleitstelle München um Hilfe. Es schien, als sei der 33-Jährige während der Fahrt von der "Bananenspinne" gebissen worden und habe deshalb das Bewusstsein verloren. Sicherheitshalber wurde deshalb der Experte für Gifttiere der Berufsfeuerwehr kontaktiert. Zusammen mit dem Leiter der Reptilienauffangstation Markus Baur und seinem Mitarbeiter wurde das Team von einem Polizeihubschrauber an der Feuerwache 10 in Riem abgeholt und zum Zentralklinikum nach Augsburg geflogen.
Der Experte gab Entwarnung: Die Spinne entpuppte sich als heimisches Exemplar. Es ist eine rostrote Winkelspinne", sagt Feuerwehrsprecher Klaus Heimlich. Eine Hausspinne und völlig harmlos.
Da die Spinne als Verursacherin des apathischen Zustands des Fahrers ausgeschlossen wurde, nimmt die Polizei nun an, dass der 33-Jährige unter Drogeneinfluss stand. Im Auto lag nämlich auch eine Plastikbox mit Haschisch. Genau in dieser Box hatte auch die Spinne gesessen.
Das arme Viecherl ist inzwischen verschwunden. Vermutlich hat sie sich in irgendeinen Winkel verkrochen. "In unserer Aservatenkammer ist sie jedenfalls nicht", sagt ein Polizeisprecher.
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