Auffangnetze nur bei Bedarf
Rosenheim - Es sei unmöglich, alle Brücken mit Auffangnetzen zu sichern, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Rosenheim. Der Bruder, der ebenfalls bei Teisendorf im Berchtesgadener Land von der Brücke gestürzt war, sei außer Lebensgefahr, liege aber weiterhin auf der Intensivstation.
Das Unglück hatte sich in der Nacht zum Sonntag auf der Autobahn 8 ereignet. Die Brüder aus dem Landkreis Landshut waren mit Freunden von Salzburg in Richtung Rosenheim unterwegs, als einer der beiden über Übelkeit klagte. Die 19-jährige Fahrerin stoppte daraufhin und ließ beide aussteigen. In der Dunkelheit erkannten die jungen Männer offenbar nicht, dass sie auf einer Brücke standen. Sie kletterten über die Leitplanke und stürzten mehrere Meter in die Tiefe.
Der 24-Jährige starb noch am Unfallort, sein jüngerer Bruder wurde schwer verletzt. Die Brücke bei Teisendorf sei eine von über hundert Brücken auf dem etwa 75 Kilometer langen Teilabschnitt der A 8 zwischen Salzburg und Rosenheim, sagte der Polizeisprecher. Ein ähnlicher Unfall sei ihm aber nicht bekannt. Netze zur Sicherung vor Brückenstürzen gebe es zwar, diese würden jedoch nur bei einem konkreten Bedarf angebracht, erklärte er.
Dies sei etwa der Fall, wenn es an einer Stelle besonders häufig zu Unfällen oder Selbstmordversuchen komme. „Wir können nicht jeden Bürger vor den abwegigsten Dingen schützen“, sagte der Polizeisprecher weiter. Jeder sei für sich selbst verantwortlich und müsse entsprechend vorsichtig handeln, wenn er sein Auto auf der Autobahn verlasse.
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