Auf Segeltörn: Meeresschützer missbraucht Buben

Es soll mehrere Buben mit dem Einverständnis der Eltern auf sein Boot gelockt haben, um sie dort zu missbrauchen Robert G. (50) sitzt in Untersuchungshaft – er hat bereits ein Teilgeständnis abgelegt
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DEGGENDORF - Es soll mehrere Buben mit dem Einverständnis der Eltern auf sein Boot gelockt haben, um sie dort zu missbrauchen Robert G. (50) sitzt in Untersuchungshaft – er hat bereits ein Teilgeständnis abgelegt

Die Vorwürfe gegen den 50-jährigen Wissenschaftler und Meeresschützer Robert G. aus dem Raum Deggendorf wiegen schwer: Er soll in den vergangenen Jahren mehrere Buben unter 14 Jahren sexuell missbraucht haben. Der Tatort: Ein Segelboot in Italien, auf das Robert G. in den Ferien regelmäßig Kinder und Jugendliche einlud.

Robert G. ist eine schillernde Persönlichkeit in der Umweltschutzszene, betreibt nach Informationen der Passauer Neuen Presse etwa ein Umweltschutzprojekt im Mittelmeer. Auch an der TU München hielt der Wissenschaftler einmal eine Vorlesung, trat regelmäßig in Wissenschaftsmagazinen im TV auf. In den Wintermonaten lebt der 50-Jährige in einer Gemeinde bei Deggendorf, die Sommermonate verbringt er regelmäßig in Italien.

Seit dem Frühjahr wird gegen ihn ermittelt. Der Fall kam ins Rollen, als ein heute 17-Jähriger zur Polizei ging und Robert G. anzeigte. Kurz darauf meldete sich ein zweites Opfer. Seit mehreren Wochen sitzt nun der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft, verdächtig des schweren sexuellen Missbrauchs an Kindern unter 14 Jahren. Er hat bereits ein Teilgeständnis abgelegt. Doch die Polizei stellt sich derzeit noch die Frage: Hat sich Robert G. womöglich an noch mehr Kindern vergangen? „Die Ermittlungen laufen weiter“, sagt Kunigunde Schwaiberger, Leiterin der Staatsanwaltschaft Deggendorf.

Segeln ohne Eltern im Mittelmeer mit einem ausgewiesenen Experten für Meeresschutz – für die Kinder und Jugendlichen aus Niederbayern klang die angekündigte Ferienreise natürlich nach einem Abenteuer-Trip. Doch daraus wurde für einige von ihnen ein Alptraum. Die Eltern schöpften keinen Verdacht.

Bislang sind zwei Missbrauchsfälle aus dem Jahr 2005 bekannt. Ein heute 17-Jähriger berichtete der Polizei vor wenigen Monaten, dass Robert G. ihn als Zwölfjähriger in Italien mehrfach missbraucht habe. Mindestens 20 Mal sei es im Frühjahr und Frühsommer 2005 auf dem Segelboot zu sexuellen Übergriffen gekommen. Daraufhin ermittelte die Polizei und stieß auf ein weiteres Opfer: Einen damals Elfjährigen, auch er begleitete Robert G. auf einem Segeltörn. Die Polizei sucht nach weiteren möglichen Opfern.

V. Assmann

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