Auf der A 8 bei Holzkirchen: 12 Unfälle mit 17 Verletzten

MÜNCHEN - Chaotische Verhältnisse auf Bayerns Autobahnen: Die A8 bei Holzkirchen war war nach einer Unfallserie mit 42 Autos stundenlang gesperrt. Und auch den Norden Bayerns hatte es schlimm erwischt.
Die Rückkehr des Winters sorgte gestern für Chaos auf den Straßen. Besonders schlimm war es auf der Autobahn A8 bei Holzkirchen: Dort ereignete sich auf Höhe der Rastanlage eine ganze Unfallserie mit 12 Einzelunfällen. Dabei wurden 17 Menschen verletzt, davon vier schwer. Der Sachschaden beträgt mindestens eine halbe Million Euro.
Totalsperre
Unfallauslöser war nach ersten Ermittlungen ein Lkw-Fahrer, der im dichten Schneetreiben vom Standstreifen auf die Fahrbahn wechselte, ohne auf den Verkehr zu achten. Dabei touchierte er ein Auto, das ins Schleudern kam und mit mehreren anderen Fahrzeugen zusammenstieß. In der Folge kam es auf rund einem Kilometer zu elf weiteren Unfällen. Rund 42 Fahrzeuge waren daran insgesamt beteiligt. Die A8 musste in Richtung Salzburg dreieinhalb Stunden total gesperrt werden.
Schlimm hatte es auch den Norden Bayerns erwischt. Auf der A9 in Oberfranken kam am Donnerstagmorgen der Verkehr vollständig zum Erliegen. Zahlreiche quer stehende LKWs blockierten alle drei Fahrbahnen in Richtung Nürnberg. Unvernünftige Autofahrer erschwerten die Arbeit der Räumfahrzeuge zusätzlich. Weil sie trotz Aufforderung keine Gassen freihielten, kamen die Räumdienste nicht durch.
Gefangen in „Eishölle"
Bei Würzburg streckten sechs Autos auf der Steilstrecke zwischen Thüngersheim und Güntersleben fest. In der „Eishölle" hatte sich ein 24-Jähriger mit seinem Auto mitten auf der Fahrbahn festgefahren. In der Folge blieben zwei Streifenwagen und drei Autos an der glatten Steigung hängen. Sie mussten aufs Streufahrzeug warten.
Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord zählte bis Mittag bereits 61 Unfälle, davon zwölf mit Verletzten. In Schwaben gab es 23 Karambolagen. Laut Polizei hatten die Unfallverursacher ihre Geschwindigkeit den schneeglatten Straßen nicht angepasst.
Kehrmaschine auf Abwegen
Auch in den Städten musste der Räumdienst ausrücken. In München blieben wetterbedingte Zwischenfälle aus. „Der Schnee kommt ja nicht überraschend. Wir haben Winter, da sind die Leute auf das Wetter vorbereitet", so Polizeisprecher Damian Kania.
Dafür kam eine Kehrmaschine am Hauptbahnhof ins Rutschen. Eigentlich sollte sie den Bahnsteig von Schnee befreien. Doch beim Versuch zu wenden, geriet der Fahrer über die Bahnsteigkante und fiel rücklings in das Gleis. Der Mann blieb unverletzt. Die Gleise 10 und 11 mussten für eineinhalb Stunden gesperrt werden.
Weiter winterliches Wetter
„Quinten“ beschwert uns auch in den nächsten Tagen Schneeschauer, die meisten am Rande der Alpen. rh