Auf den Straßen rutscht's - nur Skifahrer freuen sich
MÜNCHEN - Sonntags-Stau auf der A8 vor München. Und wegen Glatteis passierten viele Unfälle. Ärger gab's auch bei der Bahn. Nur Skifahrer freuten sich.
Neuschnee, Sonne und Dauerfrost bringen nach einer weißen Weihnacht in Bayern beste Aussichten für Wintersportler. Das schneereiche Winterwetter führte von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag zu mehreren Verkehrsunfällen, die in den meisten Fällen aber glimpflich ausgingen. Behinderungen gab es aber weiter bei der Bahn.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag herrschte reger Betrieb auf den bayerischen Skipisten. „Wir haben beste Bedingungen: Es ist kalt, die Sonne scheint, alles ist wunderbar“, sagte der Geschäftsführer der Brauneck-Bergbahn und der Alpenbahnen Spitzingsee, Peter Lorenz, am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Mit dem ganz großen Andrang rechnet Lorenz am Montag. Der Lawinenwarndienst meldete am Sonntag nur mäßige Gefahr in den Allgäuer Alpen, den bayerischen Voralpen oder im Ammergebirge. Bei Wind könnten sich in kurzer Zeit neue Schneeansammlungen bilden – und höhere Lawinengefahr bringen.
Größeren Ärger gab es am Weihnachtswochenende bei der Bahn. Witterungsbedingt kam es am Freitag zu Zugausfällen im Norden und Westen Deutschlands. Dort hatten nach Angaben eines Bahnsprechers eisverkrustete Oberleitungen zahlreiche Fernzüge gestoppt. Diese konnten später auf Strecken in den Süden gar nicht oder nur mit erheblicher Verspätung eingesetzt werden, wie der Sprecher sagte.
Bahn-Verspätungen zwischen München und Nürnberg
Zwischen Nürnberg und München kam es zu Verspätungen von mehr als ein einer halben Stunde. Am Samstag und Sonntag mussten Reisende im Fernverkehr von Augsburg nach München Verspätungen von bis zu zwei Stunden in Kauf nehmen.
Glatteis brachte über Weihnachten vor allem die Autofahrer ins Schleudern und sorgte für zahlreiche Unfälle im Freistaat. Zu größeren Behinderungen auf den Straßen kam es dennoch nicht. Am zweiten Weihnachtstag verursachten dann vor allem Reisende in Richtung Alpen für volle Autobahnen.
Stockender Verkehr auf der A8
Auf der Autobahn A8 München- Salzburg staute sich am Sonntagmittag der Verkehr zwischen München Süd und Weyarn (Landkreis Miesbach) auf mehr als 18 Kilometern Länge, wie der Verkehrslagedienst Bayern in Rosenheim meldete. Für Fahrten über höher gelegene Berg- und Passstraßen in Österreich empfahl der ADAC in seinem Alpenstraßenbericht Schneeketten mitzunehmen.
Am Sonntag waren die Straßen zwar schneebedeckt und eisglatt, aber die großen Verkehrsstraßen seien gut gestreut und geräumt, hieß es beim Verkehrslagezentrum. Über die gesamte Weihnachtszeit sei es zu keinen größeren Verkehrsunfällen gekommen. „Bei uns in Bayern sind wir den Winter gewohnt und entsprechend vorsichtig fahren die Autofahrer“, sagte ein Sprecher.
Am ersten Weihnachtstag kam es auf Autobahnen in Richtung München und Nürnberg zu stockendem Verkehr wegen Unfällen. In der Oberpfalz meldete die Regensburger Polizei am Samstag 35 Unfälle wegen Schneefalls, dabei wurden fünf Menschen leicht bis mittelschwer verletzt. Die Polizei in Nürnberg zählte in ganz Mittelfranken bis zum ersten Weihnachtstag rund 140 Unfälle, dabei seien lediglich in sieben Fällen Menschen verletzt worden. Im oberfränkischen Hof stürzte das Dach einer Lagerhalle ein, weil es die schwere Schneelast nicht mehr aushielt. Die Bayreuther Polizei schätzte den Schaden auf 500 000 Euro.
Am Heiligabend gab es mehrere Unfälle im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, bei denen aber meist nur Blechschäden entstanden. Etwa bei einem Unfall in Oberhaching verletzte sich ein 25 Jahre alter betrunkener Fahrer schwer, als er bei schneeglatter Bahn ein Überholmanöver startete, von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte. Er wurde ins Krankenhaus gebracht.
Der Deutsche Wetterdienst in München erwartete auch nach den Feiertagen strengen Frost und von Unterfranken her leichten Schneefall. In der Nacht zu Montag sollen die Temperaturen auf bis zu Minus 20 Grad im Oberallgäu sinken, wie die Meteorologen am Sonntag mitteilten. Sie rechnen mit bis zu maximal fünf Zentimetern Neuschnee.
Özlem Yilmazer, dpa