Auch der Würzburger Bischof schlug zu!
Helmut Bauer (77) räumt Prügel in den 60er und 70er Jahren ein – die Kirchenbosse beraten beim Papst über die Nachfolge des Augsburger Bischofs Walter Mixa
WÜRZBURG/ROM Die Prügel-Skandale in der katholischen Kirche reißen nicht ab. Jetzt hat der frühere Würzburger Weihbischof Helmut Bauer Schläge gegen Schüler in den 60er und 70er Jahren eingeräumt. Unterdessen hat Papst Benedikt XVI. mit deutschen Bischöfen über das Rücktrittsangebot des Augsburger Bischofs Walter Mixa beraten.
Eine Woche nach Mixas Gesuch empfing das Kirchenoberhaupt den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, den Vorsitzenden der Bayerischen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, und den Augsburger Weihbischof Anton Losinger. Anlass war Mixas Bitte um Entpflichtung als Augsburger Bischof und als katholischer Militärbischof.
Nach Mixa räumte auch der frühere Würzburger Weihbischof Bauer ein, dass er möglicherweise als Internatsdirektor in Bad Königshofen und Würzburg Schüler geschlagen habe: Auch wenn er sich „bei bestem Wissen und Gewissen“ an die ihm vorgeworfenen Prügel nicht erinnern könne, zweifle er nicht an den Darstellungen ehemaliger Schüler. „Als Erzieher war ich in der damaligen Zeit der Meinung, eine körperliche Züchtigung sei als pädagogische Maßnahme in bestimmten Fällen angebracht.“ Dies tue ihm leid. In den letzten Tagen meldeten sich beim Ansprechpartner in der Diözese Würzburg für Gewaltopfer 54 Menschen mit „relevanten“ Hinweisen. In fünf Fällen ermittelt die Staatsanwaltschaft. ddp/azn