Attacke vom Leid-Wolf

Club: Den verletzten Kapitän und Abwehrchef schmerzt das Zuschauen und die fehlende Bekenntnis der FCN-Chefs zum Trainergespann Michael Oenning und Peter Hermann. "Man müsste ihnen den Rücken stärken"
von  Abendzeitung
Der Wolf im Zwinger: Club-Kapitän Andreas Wolf kann seinen Kollegen nicht helfen.
Der Wolf im Zwinger: Club-Kapitän Andreas Wolf kann seinen Kollegen nicht helfen. © bayernpress

NÜRNBERG - Club: Den verletzten Kapitän und Abwehrchef schmerzt das Zuschauen und die fehlende Bekenntnis der FCN-Chefs zum Trainergespann Michael Oenning und Peter Hermann. "Man müsste ihnen den Rücken stärken"

Der Club-Boss ist irgendwie untergetaucht! Michael A. Roth ist aus dem Tagesgeschehen fast verschwunden. Dabei wäre in der momentanen, kritischen sportlichen Phase verbaler Rückhalt für Trainer Michael Oenning nötiger denn je.

Denn bei den stürmischen Zeiten am Valznerweiher steht der Trainer mitten im Gegenwind. Oenning wäre als Coach zu weich, überfordert, ohne Durchsetzungsvermögen. Das Training sei zu lasch, die Profis zu pomadig – die Stammtischparolen rund um den Platz wiederholen sich seit Wochen, und stets muss sich Oenning aufs Neue verteidigen. „Obwohl ich vom Naturell her lieber nach vorne spielen lasse“, wie er betont.

Einen offenen Vertrauensbeweis seitens der Vereinsführung für Oenning und Co-Trainer Peter Hermann wünscht sich denn auch Kapitän Andreas Wolf (26), der seit dem 17. August, dem 2:1-Sieg gegen den FC Augsburg, wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht ist. „Es müsste ein Bekenntnis zu unserem Trainer-Gespann geben. Man müsste ihnen den Rücken stärken“, fordert der Abwehrchef im Krankenstand. „Denn Oenning und Peter Hermann machen wirklich gute Arbeit.“ Mehr noch. Wolf: „Mit Hermann haben wir aus Leverkusen einen sehr guten Mann bekommen. Er hat Kontakte ohne Ende, die einfach Gold wert sind – und die der Verein nützen sollte!“

Ein Weckruf sechs Spieltage vor dem Ende der Vorrunde. Und eine deutliche Botschaft an die Chefs, mit der sportlichen Leitung enger zusammenzurücken. Die Profis indes müssen endlich Gas geben: Derzeit stehen sie dem Abgrund näher als dem Aufstieg. „Ich hoffe, der Weg geht nach oben“, leidet Wolf auf der Tribüne – und würde am liebsten sofort wieder auflaufen. Positiv für ihn: „Mit dem Aufbau-Programm sind wir 14 Tage vor der geplanten Zeit“, sagt Hannspeter Meier, Chef des Reha-Zentrums am Valznerweiher. „Der unbedingte Wille und Ehrgeiz von Wolfi hat dabei sehr geholfen.“ In Kürze geht es für Andy für drei Wochen zum Krafttraining nach Donaustauf. „Damit ich pünktlich zum Trainingsauftakt im neuen Jahr wieder dabei sein kann – und voll belastbar bin.“

Bis dahin hofft der Abwehrchef, dass der Abstand zu den Zweitliga-Spitzenteams geschrumpft ist. „Jeder Punkt, jeder Erfolg zählt in unserer Situation“, mahnt Wolf an. Damit die Kritik an Oenning und Hermann endlich verstummt. Matthias Hertlein

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