Atomkraftwerk vor den Toren der Stadt?
Bundestagswahl: SPD- und CSU-Kandidat zoffen sich um (k)einen Standort in Schwabach.
NÜRNBERG Die Energiepolitik bestimmt den beginnenden Wahlkampf. So hat der Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Burkert eine alte Studie herausgeholt, nach der Schwabach ein möglicher Standort für ein neues Atomkraftwerk sein könnte.
„Diese Studie stammt aus dem Jahr 2002. Die SPD hat damals schon abgelehnt, dass neue Atomkraftwerke gebaut werden“, sagte Burkert zur AZ. Doch aus der Union und der FDP vernehme er derzeit immer wieder Stimmen, die den Bau neuer Kernkraftwerke in Deutschland fordern. „Deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass dann Schwabach auch ein möglicher Standort wäre.“
„Die CSU setzt sich explizit gegen den Bau neuer Kernkraftwerke ein", sagt der CSU-Fraktionschef
Jetzt reagierte Burkerts Herausforderer, Nürnbergs CSU-Fraktions-Chef Michael Frieser. Es sei unverantwortlich, wenn Burkert die Ängste der Bevölkerung für seinen eigenen Wahlkampf instrumentalisiere. Die Studie, die ein Energieunternehmen durchgeführt habe, sei längst überholt und habe nichts mit einer echten politischen Absichtserklärung gemeinsam.
„Schwabach bekommt kein neues Atomkraftwerk“, stellt Frieser klar. „Die CSU setzt sich explizit gegen den Bau neuer Kernkraftwerke ein. Thema ist ausschließlich die Laufzeitverlängerung bestehender, sicherer Kraftwerke.“
„Diese Aussage, dass die Union keine neuen Atomkraftwerke zulassen will, werde ich mir aufheben“, sagte Burkert. Er misstraut dem Anti-Atom-Kurs der CSU. mir
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