Atom-Millionen für die Nürnberger Wirtschaft

Umweltminister Markus Söder (CSU) will mit Einnahmen aus dem Kernkraft-Kompromiss der Metropolregion unter die Arme greifen
von  Abendzeitung
Gute Wünsche für die Region: Die Minister Markus Söder (r.) und Joachim Herrmann drehen den Ring am Schönen Brunnen.
Gute Wünsche für die Region: Die Minister Markus Söder (r.) und Joachim Herrmann drehen den Ring am Schönen Brunnen. © bayernpress.com

Umweltminister Markus Söder (CSU) will mit Einnahmen aus dem Kernkraft-Kompromiss der Metropolregion unter die Arme greifen

NÜRNBERG Saubere Energie und Nürnberg – diese beiden Begriffe sollen künftig untrennbar miteinander verknüpft sein. Ausgerechnet in dem von Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel durchgeboxten Atom-Kompromiss sieht Bayerns Umwelt- und Gesundheitsminister Markus Söder eine Riesen-Chance für die Region.

Am Donnerstag stellte Söder gemeinsam mit Innenminister Joachim Herrmann in Nürnberg Strategien der CSU vor, die Mittelfranken wirtschaftlich weiter voranbringen und zukunftssicher machen sollen – eine Strategie ist, Nürnberg zum deutschlandweiten Zentrum für neue Energien, zur CleanTech-City, aufzubauen.

„Der Atom-Kompromiss sieht vor, dass sehr viel Geld in die Entwicklung erneuerbarer Energien und Speichertechnologien fließen soll“, erklärte Söder. Das werde von Kritikern gern übersehen. Nun müsse es darum gehen, dieses Geld in die Metropolregion zu holen – sich im Rennen um die begehrten Mittel gegen andere Länder durchzusetzen, die ebenfalls mit offenen Händen in den Startlöchern stehen. Mit dem Energie Campus, der bereits mit Fördergeldern auf den Weg gebracht wurde (50 Millionen Euro), sei die Basis dafür schon gelegt.

Nürnberg hat bayernweit die höchste Arbeitslosigkeit

Man dürfe sich nicht auf vergangenen Leistungen ausruhen, stimmte Innenminister Joachim Herrmann mit ein. „Nürnberg hat bayernweit die höchste Arbeitslosigkeit und besonders mit Langzeitarbeitslosigkeit zu kämpfen.“ Daher solle nicht nur der High-Tech-Bereich gestärkt werden.

Auch der Gesundheitssektor sei einer der Wachstumsmärkte. Die Kompetenz in Sachen Medizin sei vorhanden und werde weiter ausgebaut. Markus Söder schwebt die Einrichtung einer bayerischen Gesundheitsagentur – natürlich mit Sitz in Nürnberg – vor, die gezielt Patienten aus dem Ausland anwerben soll. Ein noch zu entwickelndes Gütesiegel soll dabei helfen.

Wer vorwärts Richtung Zukunft stürmen will, braucht freie Fahrt. Top-Thema ist daher außerdem der Verkehr. Knotenpunkte und viel befahrene Autobahnen wie das Autobahnkreuz Süd bei Langwasser oder langfristig die A3 Richtung Würzburg sollen weiter sechsspurig ausgebaut werden. mp

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