Asylkrise in Bayern - Müller ruft Task Force ins Leben

Sozialministerin Emilia Müller will mit einer "Task Force Asyl" den akuten Notstand bei der Unterbringung von Flüchtlingen beheben. Außerdem hat sie einen Krisen- und Koordinationsstab für die überfüllte Münchner Erstaufnahmeunterkunft ins Leben gerufen.
München - Sozialministerin Emilia Müller will mit einer "Task Force Asyl" den akuten Notstand bei der Unterbringung von Flüchtlingen beheben. Außerdem hat Müller einen Krisen- und Koordinationsstab für die überfüllte Münchner Erstaufnahmeunterkunft ins Leben gerufen.
Müller lud am Montag dazu Vertreter aller beteiligten Behörden und Verbände ein. Notwendig sei ein "gemeinsamer Kraftakt", sagte die CSU-Politikerin in München. Angesichts der angespannten Lage steht das Thema Asyl auch am Dienstag in der Kabinettssitzung wieder auf der Tagesordnung.
Der Anlass: In München werden die Behörden des Unterbringungsproblems nicht mehr Herr. Manche Flüchtlinge nächtigen ein einer ehemaligen Kaserne auf Matten im Freien, andere sind derzeit in ein Zeltlager ausquartiert. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will daher die Erstaufnahmeeinrichtung in der Bayernkaserne für neue Flüchtlinge vorübergehend schließen. "Wir alle haben das Ziel, die Asylbewerber vom ersten Tag an human unterzubringen", sagte Müller dazu.
Mülller verwies darauf, dass nach wie vor mehr als doppelt so viele Flüchtlinge in Bayern ankommen wie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erwartet. Die Behörde habe für den Oktober dieses Jahres 25 000 Asylbewerber für ganz Deutschland prognostiziert, davon muss Bayern nach dem Länderschlüssel 3 800 aufnehmen. Pro Woche wären das rund 880, sagte Müller. "Tatsächlich sind aber alleine in der letzten Woche 1 910 Menschen in Bayern angekommen, um hier Asyl zu beantragen."