Asyl-Bilanz 2020: Weniger Erstanträge in Bayern

Bei der Vorstellung der Asyl-Bilanz für 2020 will sich Herrmann auch zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie äußern, etwa auf die Unterbringung und die Betreuung von Asylbewerbern sowie auf Abschiebungen und freiwillige Ausreisen. Wegen der coronabedingten Beschränkungen des Flugverkehrs fanden viele Abschiebungen nicht statt. Bundesweit hatte sich die Zahl halbiert - statt 22 097 wie im Jahr 2019 gab es 2020 nur 10 800 Abschiebungen, wie aus Anfang März veröffentlichten Zahlen hervorgeht.
Bayerns Bischöfe fordern dagegen, Flüchtlinge während der Corona-Krise überhaupt nicht abzuschieben. In Zeiten der Pandemie seien Abschiebungen unter humanitären Gesichtspunkten unverantwortlich, hatte die Freisinger Bischofskonferenz vor knapp zwei Wochen erklärt. Die Kirchen-Oberen hatten dies unter anderem damit begründet, dass die Menschen oft in Länder abgeschoben würden, die in viel stärkerem Maße von der Pandemie betroffen seien als Deutschland. Das gelte sowohl für die Wirtschaft als auch für das Gesundheitssystem. Zudem sei die Verteilung von Corona-Impfstoffen in Ländern wie Afghanistan noch in unerreichbarer Ferne.
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