Asyl-Bilanz 2020: Weniger Erstanträge in Bayern

Die Zahl der Erstanträge auf Asyl ist in Bayern weiter zurückgegangen. Vergangenes Jahr seien es 12 346 Anträge gewesen, teilte das Innenministerium in München mit. Im Jahr davor hatte die Behörde noch 18 368 Anträge registriert, 2018 waren es rund 21 900. Weitere Zahlen will Innenminister Joachim Herrmann (CSU) heute in München vorstellen. Dazu wird auch der Präsident des Landesamtes für Asyl und Rückführungen, Axel Ströhlein, erwartet.
von  dpa
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann. © Angelika Warmuth/dpa/Archivbild

Bei der Vorstellung der Asyl-Bilanz für 2020 will sich Herrmann auch zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie äußern, etwa auf die Unterbringung und die Betreuung von Asylbewerbern sowie auf Abschiebungen und freiwillige Ausreisen. Wegen der coronabedingten Beschränkungen des Flugverkehrs fanden viele Abschiebungen nicht statt. Bundesweit hatte sich die Zahl halbiert - statt 22 097 wie im Jahr 2019 gab es 2020 nur 10 800 Abschiebungen, wie aus Anfang März veröffentlichten Zahlen hervorgeht.

Bayerns Bischöfe fordern dagegen, Flüchtlinge während der Corona-Krise überhaupt nicht abzuschieben. In Zeiten der Pandemie seien Abschiebungen unter humanitären Gesichtspunkten unverantwortlich, hatte die Freisinger Bischofskonferenz vor knapp zwei Wochen erklärt. Die Kirchen-Oberen hatten dies unter anderem damit begründet, dass die Menschen oft in Länder abgeschoben würden, die in viel stärkerem Maße von der Pandemie betroffen seien als Deutschland. Das gelte sowohl für die Wirtschaft als auch für das Gesundheitssystem. Zudem sei die Verteilung von Corona-Impfstoffen in Ländern wie Afghanistan noch in unerreichbarer Ferne.

© dpa-infocom, dpa:210321-99-913109/2

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