Asia-Wirt (45) betrog Finanzamt um 300.000 Euro

Die Kasse war manipuliert! Jetzt kellnert der Vietnamese für ein Spottgehalt – in seinen früheren drei Lokalen.
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Die Fahnder stutzten: So mickrige Tagesumsätze in renommierten Betrieben?
abendzeitung Die Fahnder stutzten: So mickrige Tagesumsätze in renommierten Betrieben?

Die Kasse war manipuliert! Jetzt kellnert der Vietnamese für ein Spottgehalt – in seinen früheren drei Lokalen.

NÜRNBERG Wie gut, wenn man Verwandte hat: Über 300.000 Euro Steuern hinterzog ein jahrelang als Gastronom erfolgreicher Vietnamese (45) in seinen drei Lokalen in Nürnberg und Fürth. Jetzt ist der Chef zum kleinsten Licht in den Betrieben mutiert. Denn die Gaststätten hat er an Gattin und Schwägerin abgegeben, kellnert dort offiziell für pfändungssichere 700 Euro Lohn im Monat. Das gab der Steuer-Strolch gestern am Nürnberger Amtsgericht bekannt.

Vier Jahre lang hatte er den Fiskus systematisch betrogen. Bis seine Machenschaften bei einer Betriebsprüfung aufflogen. Der Steuerfahnder konnte beim Blick in die Kassenbücher nicht fassen, dass diese drei großen, bekannten Lokale wirklich derart mickrige Tagesumsätze machten, wie die vorgelegten Kassen-Schlussbons auswiesen. Mit Hilfe von Vergleichszahlen der Konkurrenz wurde die Essensausgabe hochgerechnet.

Die Gattin dienst jetzt als Strohfrau

Und siehe da: Es ergaben sich Differenzen von gut 40 Prozent an Umsätzen, die irgendwie unter den Tisch gefallen waren. Bei einer Durchsuchung der Räume fanden sich auch noch einige Tagesumsatz-Rechnungen mit wesentlich höheren Summen als offiziell eingetragen. Des Rätsels Lösung: Durch Manipulationen an den Kassen hatte der Wirt die Summen für die Steuer frisiert – und sich dennoch die echten Einnahmen zur Kontrolle ausgedruckt.

Weil der Gastronom (Verteidigerin Nicole Obert) bislang nicht vorbestraft ist und inzwischen 150000 Euro Steuern nachbezahlt hat, kam er mit zwei Jahren Bewährungsstrafe davon. Und der Auflage, weitere 60000 Euro bis Jahresende an den Fiskus zu zahlen.

„Unbefriedigend ist, dass jetzt Ihre Gattin als Strohfrau im Fürther Lokal den Kopf hinhalten muss“, so Richter Stefan Kolb. Seltsam sei auch, dass die Schwägerin lächerlich niedrige Kaufpreise wie 25.000 und 14.000 Euro für seine zwei Betriebe in der Nürnberger Nordstadt zahlte.

„Bleiben Sie sauber!“, mahnte der Richter. „Sonst droht Ihnen Haft. Meine Geduld ist in diesem Fall sehr begrenzt.“

cis

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