Armut in Nürnberg: 20.000 Kinder sind betroffen

Sozialreferent Reiner Prölß (SPD) schlägt Alarm: Anstrengungen für Chancengleichheit müssen schon früh verstärkt werden.
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Sozialreferent Reiner Prölß fordert mehr Engagement für arme Kinder.
Stadt Nürnberg Sozialreferent Reiner Prölß fordert mehr Engagement für arme Kinder.

Sozialreferent Reiner Prölß (SPD) schlägt Alarm: Anstrengungen für Chancengleichheit müssen schon früh verstärkt werden.

NÜRNBERG Deutschland ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Umso erschreckender, dass hierzulande drei Millionen Kinder und Jugendliche als arm gelten. In Nürnberg sind 20.000 Kinder betroffen. Das heißt: Jedes vierte Kind lebt in Armut!

Die Zauberwörter, um diese Situation künftig zu entschärfen, heißen gesellschaftliche Teilhabe und (frühe) Förderung. Da sind sich Marlene Rupprecht, SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderhilfswerks und Reiner Prölß, Sozialreferent der Stadt Nürnberg, einig. „Es fängt bei Kleinigkeiten an“, weiß Prölß. „So können viele Kinder aus armen Familien etwa nicht schwimmen – weil der Eintritt ins Freibad zu teuer ist.“

Mit dem Nürnberg-Pass gibt's vieles billiger

Um armen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bädern, Vereinen und Kulturveranstaltungen zu erleichtern, „bekommt bei uns jede Familie, die Sozialtransfers bezieht, auf Antrag einen Nürnberg-Pass.“ Damit gibt’s auch viele Eintritte, nichtverschreibungspflichtige Medikamente oder VAG-Fahrkarten günstiger.

Außerdem erhalten Kids mit Nürnberg-Pass einen Zuschuss von bis zu 1,50 Euro täglich fürs Mittagessen in Krippe, Hort oder der Ganztagsschule. Ein kleiner Zuschuss, der viel bewirken kann. Zeigen doch Studien, dass sich sozial benachteiligte Kinder ungesünder ernähren. Außerdem sind sie anfälliger für Krankheiten und müssen später meist früher aufhören zu arbeiten.

In der Stadt wird also schon einiges getan. Auf Bundesebene sieht Prölß aber noch Handlungsbedarf: „Die Infrastruktur in Sachen Bildung, Betreuung, Erziehung muss ausgebaut und die Berufs- und Arbeitsmarktpolitik stärker auf Bedarfsgemeinschaften mit Kindern konzentriert werden.“ Auch Rupprecht warnt: „Mit jedem Monat Untätigkeit werden armen Kindern und Jugendlichen weitere Bildungs- und Entwicklungschancen geraubt, und damit ein Stück Zukunft für sie und unsere Gesellschaft.“ Handeln – und zwar jetzt, müsse daher die Devise sein. kes

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