Arme Club-Girls: Dauerlauf durch alle Wettbewerbe

Super-Cup, Champions-League und DHB-Pokal: Mammutprogramm für die Handballerinas – und Kapitänin Rösler ist verschnupft. Bereits 4000 Karten für die Partie gegen Viborg verkauft
NÜRNBERG Bange machen gilt nicht! Auch nach der ärgerlichen, weil unnötigen 26:27-Pleite im Bundesligaspiel gegen Frankfurt/Oder ist bei den Club-Girls noch lange keine Krisenstimmung angesagt. Denn in den Spielen gegen Leipzig (Supercup, heute, 19 Uhr, in Koblenz), Viborg (Champions-League, 3. Januar in der Arena Nürnberger Versicherung) und gegen Bayer Leverkusen (DHB-Pokal, 7. Januar, im BBZ) haben die Mädels genug Chancen, das Ruder herumzureißen.
"Das ist ein ganz nettes Spiel"
Allerdings müssen die Handball-Frauen bei drei Spielen binnen neun Tagen Prioritäten setzen. Am unteren Ende der „Wir-müssen-gewinnen-Skala“ rangiert laut Club-Kapitän Ania Rösler die heutige Partie gegen Leipzig. „Das ist ein ganz nettes Spiel. Aber wir wissen auch, dass es nicht so wichtig ist.“ Ein Sieg am vergangenen Sonntag wäre ihr lieber gewesen. „Denn da hätten wir der Gewinner des Tages sein können. Alle anderen Vereine haben für uns gespielt, aber wir waren zu doof. Jetzt kann man fast sagen: Wir sind der Verlierer des Spieltages.“
Klingt nicht nach abgehakt. Zumal Ania schauen muss, wieder auf die Beine zu kommen. Gegen Frankfurt spielte sie mit einer Erkältung. „Und heute ist es noch viel schlimmer geworden“, so die verschnupfte Nationalspielerin. Ihr Einsatz also ist fraglich.
"Wir werden uns sehr teuer verkaufen"
Spätestens in der Champions-League gegen Viborg will Ania aber auf jeden Fall wieder dabei sein. 4000 Karten wurden für das Topspiel gegen die dänische Übermannschaft um die deutsche Handball-Legende Grit Jurack schon verkauft! Alleine 1000 Club-Ultras haben sich angekündigt, wollen die Handballerinas lautstark anfeuern. „Das ist das Sahnehäubchen“, betont Rösler. „Auch wenn wir eigentlich keine Chance haben. Aber wir werden uns sehr teuer verkaufen.“
Apropos teuer: Positive Nachrichten aus dem FCN-Management gibt es derzeit nicht zu vermelden. Noch immer schwebt die Finanzierungslücke von 103000 Euro drohend über den Mädels. Was denen zunehmend auf den Keks geht. Rösler: „Das ist natürlich belastend.“ Sie haben es wirklich nicht leicht in diesen Tagen, die Club-Girls. Krischan Kaufmann