Arbeitslosigkeit in Bayern sinkt 2018 auf Rekordtief

Der Arbeitsmarkt in Bayern brummt. Die Arbeitslosigkeit ist historisch niedrig und immer mehr Menschen haben einen regulären Job. Doch die gute Entwicklung 2018 hat auch ihre Schattenseite.
von  dpa
Das Schild der Agentur für Arbeit ist an der Fassade der Agentur zu sehen. Foto: Carsten Rehder/Archiv
Das Schild der Agentur für Arbeit ist an der Fassade der Agentur zu sehen. Foto: Carsten Rehder/Archiv © dpa

Nürnberg (dpa/lby) - Die Arbeitslosigkeit hat im vergangenen Jahr in Bayern erneut ein historisches Rekordtief erreicht. Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit waren 2018 im Jahresschnitt 214 017 Menschen im Freistaat ohne Job, das sind 17 300 weniger als im Jahr zuvor. Damit sank die durchschnittliche Jahresarbeitslosigkeit auf den niedrigsten Wert seit 1981. Die Arbeitslosenquote lag im Schnitt erstmals seit Einführung der aktuellen Berechnungsmethode 1994 mit im Schnitt 2,9 Prozent unter der Drei-Prozent-Marke.

"Dass der Abbau der Arbeitslosigkeit auf soliden Füßen steht, zeigt der erneute Aufwuchs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung", erklärte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart, am Donnerstag in Nürnberg. Zum Stichtag am 30. Juni 2018 hatten rund 5,6 Millionen Männer und Frauen im Freistaat einen regulären Job, das sind rund 138 000 mehr als im Jahr davor. Auch für die kommenden Monate rechnet die Bayern-BA nicht mit einer Trendwende am Arbeitsmarkt.

In allen Regierungsbezirken sei die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Am stärksten in Oberbayern und Unterfranken mit jeweils minus acht Prozent. Die niedrigste durchschnittliche Arbeitslosenquote hatten die Oberpfalz und Schwaben mit 2,6 Prozent. Blickt man auf die Städte und Kreise, so ist der Landkreis Eichstätt mit einer Arbeitslosenquote von 1,3 Prozent erneut Spitzenreiter. 2018 seien im Schnitt rund 130 000 offenen Stellen gemeldet worden, das sind 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die rosige Lage am bayerischen Arbeitsmarkt hat auch ihre Schattenseite. "Es fällt uns zunehmend schwer, den Arbeitskräftebedarf der bayerischen Unternehmen zu decken", erklärte Holtzwart. Im Schnitt blieb im vergangenen Jahr eine Stelle mit 115 Tagen 13 Tage länger vakant als im Vorjahr. Im Baugewerbe seien es 39 Tage länger gewesen. "Jede unbesetzte Stelle bedeutet einen Verlust von Produktivität und Wirtschaftsleistung."

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