Arbeitslosenzahl in Bayern steigt auf mehr als 200.000
Mehr als 200.000 Menschen in Bayern sind arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Freistaat stieg leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent.
Nürnberg - Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist zum Ende des alten Jahres kräftig gestiegen, liegt aber weiter auf sehr niedrigem Niveau. Im Dezember waren im Freistaat 208.421 Menschen ohne Arbeit. Das waren 4,7 Prozent mehr als im November und 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent. "Insgesamt ist der Arbeitsmarkt in Bayern aber weiterhin stabil", sagte Ralf Holtzwart, der Chef der Regionaldirektion.
Nur in zwei der sieben bayerischen Regierungsbezirke liegt die Arbeitslosigkeit über drei Prozent: in Oberfranken mit 3,2 und Mittelfranken mit 3,3 Prozent. Im Langfristtrend ist die Arbeitslosigkeit in Bayern ohnehin geradezu dramatisch zurückgegangen: Noch im Jahr 2005 waren zeitweise mehr als eine halbe Million Menschen ohne Job.
5,79 Millionen Menschen in Bayern haben einen sozialversicherungspflichtigen Job
An den aktuellen Arbeitslosenzahlen lässt sich die derzeitige konjunkturelle Abkühlung nicht ablesen - im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote nahezu unverändert, obwohl die bayerische Industrie in einer Rezession steckt. Außerdem ist auch die Zahl der Arbeitsplätze in Bayern weiter gestiegen - laut Hochrechnung der Arbeitsagentur hatten im Oktober 5,79 Millionen Menschen in Bayern einen sozialversicherungspflichtigen Job.
Deutlich wird die schwierige Lage insbesondere der Autoindustrie und der Maschinenbaubranche an der stark geschrumpften Zahl offener Stellen: Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der gemeldeten Stellen um fast neun Prozent auf 115.689 gesunken. Der Bedarf an neuem Personal sinkt laut Arbeitsagentur hauptsächlich in konjunkturabhängigen Branchen wie Zeitarbeit und verarbeitendem Gewerbe und im Handel. Das trifft vor allem Menschen mit niedriger Qualifikation: Am stärksten ist mit einem Minus von 12,8 Prozent die Nachfrage nach Helfern zurückgegangen.
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