Arbeitsbiene mit Torriecher
Fürths Neuzugang Marco Sailer kam unfallfrei durch Möhlmanns Knochenmühle.
FÜRTH Nur einer kam durch: Drei Mal täglich hatte Benno Möhlmann seine Kicker während der gefürchteten Intensivtage über den Platz gescheucht. Ein Belastungsmarathon, dem freilich gerade die Neuen irgendwann Tribut zollen mussten. Nach und nach meldeten sich die Nöthes, Shahins, Mokhtaris ins Kleeblatt-Lazarett ab. Nur Marco Sailer – ausgerechnet der Neuzugang vom Drittligisten VfR Aalen – spazierte stets mit einem breiten Grinsen vom Platz. „Körperlich hatte ich eben noch nie Probleme – außerdem muss man doch immer das Positive mitnehmen“, lacht Marco schelmisch.
Vielleicht, weil es für den 23-Jährigen in Fürth ein wenig so ist, wie bei Alice im Wunderland. Während sein Ex-Verein den bitteren Gang in die Regionalliga antreten muss, darf Sailer ab sofort bei einem ambitionierten Zweitligisten in ganz andere (Fußball-)Welten vorstoßen. „Ich war schon sehr überrascht, als sich Fürth bei mir gemeldet hat“, kann Marco sein Glück kaum fassen. Zwar hatte der Schwaben-Stürmer schon mehrere Gespräche mit anderen Vereinen geführt, darunter beispielsweise auch Fortuna Düsseldorf, als aber die SpVgg anklopfte, war der Fall klar: „Da musste ich nicht lang überlegen. Fürth war mein Wunschverein.“ Zumal auch sein Teamkollege, der ehemalige Fürther Petr Ruman, mächtig die Werbetrommel gerührt hatte. Sailer: „Petr hat mir gleich dazu geraten, hierher zu gehen.“
Sailer: "Ich weiß, dass hier alle von der Bundesliga träumen"
Auch wenn die Konkurrenz in Fürth deutlich größer ist als auf der Schwäbischen Alb. In Aalen war Sailer mit seinen zwölf Treffern und sieben Vorlagen in der letzten Saison der Alleinunterhalter im VfR-Sturm. Im Ronhof muss er mit Christopher Nöthe und Dani Shahin um den freien Platz neben Sami Allagui kämpfen. „Am Anfang sind die Chancen für alle gleich“, geht Marco jedoch fest davon aus, dass sein Typ auch bei Möhlmann gefragt ist. „Ich arbeite gern für die Mannschaft, reibe mich, wenn es sein muss, auch in den Zweikämpfen auf. Aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, will ich natürlich auch mein Tor machen,“ beschreibt der quirlige Knipser seine Vorzüge. Beste Voraussetzungen also, um bei seinem neuen Trainer durchzustarten.
Privat ist Marco längst in Fürth angekommen. Gleich neben dem Stadion hat er eine Wohnung gefunden, in die demnächst auch Freundin Isabella (24) einziehen soll. Und auch für die Zukunft hat er sich noch einiges vorgenommen: „Ich weiß, dass hier alle von der Bundesliga träumen und ich träume jetzt eben auch mit.“ K. Kaufmann
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