Arbeitsagentur investiert verstärkt in geflüchtete Frauen
Nürnberg (dpa/lby) - Die Bayerische Arbeitsagentur will mit den kommunalen Jobcentern zusätzliche Angebote schaffen, um gezielt Frauen aus Flüchtlingsfamilien zu fördern. "Da ist noch viel Potenzial", sagte Ralf Holtzwart, Chef der Regionaldirektion Bayern, der Deutschen Presse-Agentur in Nürnberg. "Wir sehen, dass es wesentlich schwieriger ist, die Frauen in Arbeit zu bringen."
Das zeigen auch aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur: Von allen Flüchtlingen aus den von der Agentur erfassten Herkunftsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien), die 2019 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgingen, waren nur zwölf Prozent Frauen. Auch im Bereich der beruflichen Ausbildung überwiegt der Anteil der Männer. Dabei sind 33 Prozent der Arbeitslosen aus den acht Herkunftsländern Frauen.
Holtzwart räumte ein, dass es bisher kaum gelungen sei, die geflüchteten Frauen in Arbeit zu bringen. Das will er ändern, auch weil viele bayerische Unternehmen dringend Fachkräfte suchen. "Uns geht es dabei nicht darum, die Frauen möglichst schnell in Arbeit zu bringen, sondern ihnen Schritt für Schritt eine Brücke dorthin zu bauen", erklärte er. Gerade mit Blick auf die nächste Generation sei es wichtig, bei der Integration auch die Mütter mitzunehmen.
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