Anzeigen per Mausklick: Bilanz des Innenministeriums

München - Bei der bayerischen Polizei sind in den vergangenen elf Monaten rund 12.000 Anzeigen per Mausklick eingegangen.
"Seit April 2018 pendelt die Zahl der eingereichten Online-Anzeigen zwischen rund 1.000 und mehr als 1.300", teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. Seit Ende Februar 2018 können Straftaten wie Fahrraddiebstahl, Betrug oder Sachbeschädigung an Autos im Internet aufgegeben werden. Ob die Zahl der Anzeigen insgesamt dadurch gestiegen ist, konnte das Innenministerium noch nicht sagen. Erst nach einer längeren Laufzeit lasse sich beurteilen, ob "durch Online-Anzeigen auch das Dunkelfeld weiter aufgehellt werden" könne.
Auch die Polizei profitiert vom neuen Verfahren
Nach Angaben des Innenministeriums profitiert nicht nur der Anzeigeerstatter vom neuen Verfahren, sondern auch die Polizei – "durch die strukturiert erhobenen Daten zur Anzeige". Besonders viel zusätzliche Arbeit macht den Beamten die neue Art der Anzeige nach Gewerkschaftsangaben nicht. Beschwerden habe er bislang nicht gehört, sagte Peter Schall, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP). "Die Bearbeitung funktioniert."
Der Freistaat war Ende Februar 2018 eines der letzten Bundesländer, die eine Online-Anzeige ermöglichten. Seither können sieben kleinere Straftaten auch in Bayern im Internet angezeigt werden. Die Geschädigten ersparen sich damit den Gang zur Polizeiwache. Den Notruf per 110 ersetze das Portal freilich nicht, betonte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) beim Start des Angebots. Die Online-Anzeige eigne sich nur für Delikte, in denen die Polizei nicht sofort tätig werden müsse.
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