Antisemitismus: Spaenle für Sensibilisierung

München (dpa/lby) - Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) möchte auf möglichst niedriger Ebene für jede Form von Judenfeindlichkeit sensibilisieren, etwa an Polizeischulen, in den Gewerkschaften und den Sportvereinen. "Wenn wir es schaffen, dass ein öffentlicher Diskurs entsteht, dann ist das Bewusstsein, in dem Antisemitismus stattfindet, ein anderes", sagte er am Dienstag in München.
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Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU). Foto: Kay Nietfeld/Archiv
dpa Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU). Foto: Kay Nietfeld/Archiv

München (dpa/lby) - Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) möchte auf möglichst niedriger Ebene für jede Form von Judenfeindlichkeit sensibilisieren, etwa an Polizeischulen, in den Gewerkschaften und den Sportvereinen. "Wenn wir es schaffen, dass ein öffentlicher Diskurs entsteht, dann ist das Bewusstsein, in dem Antisemitismus stattfindet, ein anderes", sagte er am Dienstag in München.

Deshalb fordert er die Staatsregierung dazu auf, die Definition für Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) offiziell anzunehmen. Laut der IHRA ist Antisemitismus "eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann". Als IHRA-Mitglied hat Deutschland diese Definition 2016 mit verabschiedet. Spaenle wünscht sich, dass auch "relevante gesellschaftliche Gruppen" wie Parteien, Kommunen, Vereine und Verbände sich die IHRA-Definition zu eigen zu machen.

Kritisch beurteilte der CSU-Politiker den Umgang mit Antisemitismus an Polizeischulen: Im Unterricht werde dies zwar behandelt, aber er räumte ein, dass dies möglicherweise nicht mehr "auf der Höhe der Zeit" geschieht. "Letztlich geht es darum, wie wir die Menschenwürde im Alltag wahrnehmen."

Wegen steigender judenfeindlicher Straftaten hält Spaenle eine stärkere Sensibilisierung für Antisemitismus für notwendig: Im ersten Halbjahr 2018 registrierte die Polizei in Bayern 43 solcher Delikte, deutschlandweit waren es 401 und damit zehn Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

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