Antisemitischer Vorfall: Verdächtige weist Vorwürfe zurück

München (dpa/lby) - Nach dem antisemitischen Vorfall in München hat sich eine tatverdächtige Frau bei der Polizei gemeldet und judenfeindliche Vorwürfe zurückgewiesen. Sie soll einen 19-jährigen Sohn eines Rabbiners mit den Worten "Scheiß Jude" beschimpft und ihm ins Gesicht gespuckt haben.
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Ein Rabbiner von der jüdischen Gemeinde probt in einer Synagoge den Bar-Mitzwa-Gottesdienst. Foto: Andreas Gebert/Archivbild
dpa Ein Rabbiner von der jüdischen Gemeinde probt in einer Synagoge den Bar-Mitzwa-Gottesdienst. Foto: Andreas Gebert/Archivbild

München (dpa/lby) - Nach dem antisemitischen Vorfall in München hat sich eine tatverdächtige Frau bei der Polizei gemeldet und judenfeindliche Vorwürfe zurückgewiesen. Sie soll einen 19-jährigen Sohn eines Rabbiners mit den Worten "Scheiß Jude" beschimpft und ihm ins Gesicht gespuckt haben. Die 40-Jährige habe die Anschuldigungen der Opfer dementiert, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Die Deutsche mit marokkanischem Migrationshintergrund habe in einer Vernehmung am Mittwoch aber wechselseitige Beleidigungen eingeräumt. Die Ermittler hatten nach dem Vorfall am Samstag nach der Frau gesucht. Wegen der medialen Berichterstattung ging sie selbst zur Polizei.

Nach dem Besuch einer Synagoge waren der Rabbiner und seine beiden Söhne zunächst von einem bislang unbekannten Mann von der gegenüberliegenden Straßenseite als "Scheiß Juden" beleidigt worden, wie die Polizei mitteilte. Durch das Tragen der Kippa, der traditionellen jüdischen Kopfbedeckung, seien die drei Männer von dem Täter als Juden identifiziert worden.

Die tatverdächtige 40-Jährige habe aus ihrem Pkw heraus den Vorfall beobachtet und daraufhin einen der beiden 19-Jährigen ebenfalls mit "Scheiß Jude" beleidigt. Als sich der junge Mann an die Beifahrerseite begab, um die Frau anzusprechen, habe sie ihre Beleidigung wiederholt und ihm durch das geöffnete Autofenster ins Gesicht gespuckt. Anschließend fuhr sie davon. Die Kriminalpolizei ermittelt gegen die beiden Tatverdächtigen wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Der Vorfall hatte bei Politikern und Vertretern der jüdischen Gemeinde für Entsetzen gesorgt.

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