Anti-Terror-Großeinsatz: Durchsuchungen auch in München

Groß koordinierter Einsatz gegen den Terror: Seit Dienstagmorgen untersuchen Polizeikommandos in mehreren Bundesländern Wohnungen und eine Gemeinschaftsunterkunft. Auch in München wurden Wohnungen durchsucht.
von  az/dpa
SEK-Einheit im Einsatz (Archivbild)
SEK-Einheit im Einsatz (Archivbild) © dpa

Erfurt/München - Im Zuge der Anti-Terror-Razzia hat die Polizei auch im Großraum München Wohnungen durchsucht. Ermittler kontrollierten zwei Tschetschenen mit russischer Staatsbürgerschaft. Diese hätten in der vergangenen Nacht im Auftrag einer thüringischen Sicherheitsfirma bei einem Asylbewerberheim gearbeitet, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in München der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Der BR berichtete zunächst von zwei Festnahmen, die im Zusammenhang mit anderen Razzien stehen würden. Allerdings stellte eine Sprecherin des Thüringer Landeskriminalamtes in Erfurt wenig später klar, dass es keinen Haftbefehl gegeben habe – es kam also zu keinen Festnahmen.

Die Polizei hat am Dienstagmorgen einen über mehrere Bundesländer angelegten Anti-Terror-Einsatz gestartet. Zeitgleich wurden insgesamt zwölf Wohnungen und eine Gemeinschaftsunterkunft in Thüringen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern durchsucht, berichtete das Thüringer Landeskriminalamt.

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Vor allem im Visier der Ermittler: Ein 28-jähriger Russe aus der Volksgruppe der Tschetschenen. Er soll beabsichtigt haben, sich der Terrororganisation Islamischer Staat in Syrien anzuschließen. Gegen den Mann wurde seit der zweiten Jahreshälfte 2015 ermittelt.

Offenbar keine Anschlagsgefahr

Im Zuge dieser Ermittlungen fiel die Aufmerksamkeit des LKA Thüringen auf 13 Männer und Frauen mit tschetschenischer Volksgehörigkeit zwischen 21 und 31 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, bei der Finanzierung von Terrororganisationen mitgewirkt zu haben. Bei allen Beschuldigten soll es sich um Asylbewerber handeln, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen sind.

Eine konkrete Anschlagsgefahr hätten die Ermittlungen bislang nicht ergeben.

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