Anonyme Drohbriefe gegen Mannichl

PASSAU - "Du wirst jetzt langsam sterben" - Der Passauer Polizeichef Alois Mannichl (52) wird nach dem Messer-Anschlag jetzt mit anonymen und teilweise auch gefälschten Briefen bedroht.
„Du Drecksau bist leider nicht verreckt, aber du wirst jetzt langsam sterben“, zitiert die Passauer Zeitung „Am Sonntag“ aus einem anonymen Brief. Alle Briefe kamen an die Privatadresse von Alois Mannichl in Fürstenzell. Der Polizeichef hat sie allesamt der Kriminalpolizei übergeben.
Die Polizei nimmt die Drohungen ernst und wertet die Schriftstücke aus. Darunter sollen auch gefälschte Briefe sein. In den Briefen sollen dem Täter nicht rechtsradikale, sondern private Motive unterstellt werden.
Es sei normal, dass derzeit eine Reihe von gehässigen Schreiben und Bekennerbriefen verschickt würden, sagte der Leitende Oberstaatsanwalts Helmut Walch dem Bayerischen Rundfunk. Es gebe auch Anschuldigungen gegen die Familie Mannichl und einen Brief, der unter dem Logo eines Kriminalbeamten aus Passau behaupte, Hintergrund der Messerattacke sei ein Familiendrama. Dieser Brief ist laut Walch aber eindeutig gefälscht.
Für die Polizei ist in den Briefen ein politischer Hintergrund nicht zu erkennen. Polizeichef Alois Mannichl will sich öffentlich zur Tat nicht mehr äußern. Er habe seine Aussagen bei den Polizeikollegen gemacht. Es würde die Ermittlungen nur stören. Die Vorwürfe, das Attentat habe sich möglicherweise anders abgespielt, als er geschildert habe, ließen ihn kalt, sagte er der dem Nachrichtenmagazin Focus.