Anlagenhersteller will Autowäsche per App etablieren

Augsburg - Der Waschanlagenhersteller Washtec will in Deutschland und anderen Ländern die Autowäsche per Smartphone-App etablieren. Autofahrer können dann direkt in die Waschstraße fahren und auf ihrem Handy das Programm wählen, ohne zuvor an die Kasse gehen zu müssen. "Man kann aussteigen, muss es aber nicht", sagte Washtec-Finanzvorstand Axel Jaeger am Dienstag am Unternehmenssitz in Augsburg. Das Programm laufe bereits an einigen Standorten im Testbetrieb.
Die Bezahlung der Autowäsche erfolgt auch über das Smartphone. Um sicherzustellen, dass der richtige Wagen gewaschen wird, scannt die Waschanlage das Nummernschild. Washtec glaubt, dass das Angebot besonders für kleine oder mittelgroße Betreiber von Waschanlagen interessant sei. Die großen Mineralölketten würden hingegen vielleicht eigene Apps entwickeln. Washtec verspricht seinen Kunden höhere Umsätze. Fahrer mit der App würden doppelt so viel Geld für die Autowäsche ausgeben wie andere Kunden.
Im Jahr 2018 hatte Washtec wegen eines leichten Dämpfers im Nordamerikageschäft weniger verdient als im Vorjahr. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging 2018 um 1,3 Prozent auf 51,5 Millionen Euro zurück. Der Umsatz legte dank eines starken Geschäfts in Europa um 2,4 Prozent auf 435,4 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieben im Gesamtkonzern mit 34 Millionen Euro rund 8 Prozent weniger übrig als ein Jahr zuvor.
Im laufenden Geschäftsjahr wollen die Augsburger Umsatz und Ebit um mehr als fünf Prozent steigern. Mit einem besseren Serviceangebot in den USA sollen dann auch dort die Umsätze wieder deutlich steigen. An die Aktionäre soll für 2018 eine stabile Dividende von 2,45 Euro je Aktie gezahlt werden.
Das SDax-Unternehmen bietet Waschtechnik und die dazugehörende Reinigungschemie an. Washtec hat 1870 Mitarbeiter, davon mehr als 800 in Augsburg, und ist nach eigenen Angaben in etwa 70 Ländern vertreten.