Angst vor Terror! Hier schützt die Polizei unser Christkind

So viel Sicherheit war noch nie: Am Hauptmarkt patroullierten Streifen in Zivil und uniformiert. Spürhunde suchten die Empore nach Sprengstoff ab
von  Abendzeitung
In den Budengasse liefen viele Beamte Streife. Gut zu erkennen waren die Uniformierten – die Zivilstreifen arbeiteten verdeckt.
In den Budengasse liefen viele Beamte Streife. Gut zu erkennen waren die Uniformierten – die Zivilstreifen arbeiteten verdeckt. © dpa

So viel Sicherheit war noch nie: Am Hauptmarkt patroullierten Streifen in Zivil und uniformiert. Spürhunde suchten die Empore nach Sprengstoff ab

NÜRNBERG Die gute Nachricht zuerst: Die Nürnberger haben sich die Lust auf ihren Markt trotz der Terror-Warnungen der letzten Wochen nicht vermiesen lassen! Rund 25.000 Besucher lauschten andächtig, als Christkind Johanna Heller (18) ihren Prolog mit viel Gefühl von der Empore sprach. Stunden vorher standen hier noch bewaffnete Polizisten...

So viel Sicherheit war noch nie: Mehrere Polizisten durchsuchten die Frauenkirche, inspizierten die Empore. Sprengstoffhunde hatten die zuvor bereits abgelaufen – und fanden gottseidank nichts.

Unterstützt durch die Bereitschaftspolizei patrouillierten viele Streifen in Uniform oder zivil und bewaffnet durch die Budengassen, immer ein wachsames Auge auf den Boden gerichtet – herrenlose Koffer und Taschen rückten ins Visier der Polizisten. Rund um den Hauptmarkt: jede Menge Einsatzwagen.

OB Maly blieb entspannt

„Wir sind sehr zufrieden“, so Elke Schönwald, Sprecherin der Nürnberger Polizei. „Unser Sicherheitskonzept hat gut funktioniert.“ Erstmals wurden die Taxifahrer komplett vom Hauptmarkt verbannt. „Wir wollten die Rettungswege komplett frei von Fahrzeugen haben. Deshalb ein herzliches Dankeschön an die Taxerer, dass sie das mitgemacht haben“, sagt Elke Schönwald.

Unbesorgt gab sich indes Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) bei der Eröffnung des Christkindlesmarktes. „Wir können hier nur die nötige Vorsorge treffen“, sagte er. „Wenn man dann am Ende sagen kann, wir haben das Maximale getan, dann war es das!“

Er selbst fühlte sich auf dem Markt „vollkommen sicher“: „Ein gefahrfreies Leben gibt es nicht. Und die Gefahr, von einem Auto überfahren zu werden, ist noch immer viel höher, als Opfer eines Anschlages zu werden.“ Maly baut darauf, dass sich die Nürnberger die Lust an ihrem Markt nicht nehmen lassen. „Wenn wir uns verunsichern lassen, dann hat sich schon eine Hälfte der Terror-Pläne erfüllt, nämlich Unordnung in unser Leben zu bringen.“

In den nächsten vier Wochen wird die Polizeipräsenz an den Wochenenden so hoch bleiben wie zur Eröffnung des Marktes. Unter der Woche werden die Einsatzkräfte wegen des geringeren Besucherandrangs zurückgefahren. sw

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.