Angst vor der Schneeschmelze: Die Zugspitze wird eingepackt

Der Gletscher wird mit 130 Kilogramm schweren Matten abgedeckt, um ein Abschmelzen zu verhindern. 80000 Kubikmeter Schnee sollen so gerettet werden.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Der Gletscher wird mit 130 Kilogramm schweren Matten abgedeckt, um ein Abschmelzen zu verhindern. 80000 Kubikmeter Schnee sollen so gerettet werden.

GARMISCH-PARTENKIRCHEN Angenehme Ruhe: Der Schneeferner auf der Zugspitze (2962 Meter) ist seit Mittwoch in den „Sommerschlaf“ versetzt. Zum Schutz vor Sonne, Regen und Wärme wird ein Teil des Eismassivs „eingepackt“.

Die Bayerische Zugspitzbahn als Betreiber der Seilbahnen und Lifte auf Deutschlands höchstem Berg lässt die Eismassen, die wegen der Erd-erwärmung immer weiter zurückgehen, zum 17. Mal mit Matten und Planen abdecken. Rund 80 000 Kubikmeter Eis – das entspricht einem dreistöckigen Haus auf der Fläche eines Fußballfeldes – sollen vor dem „Schmelztod“ gerettet werden. So will die Zugspitzbahn auch den Skibetrieb auf dem Zugspitz-Gletscher möglichst lange erhalten.

Bei neblig-kaltem Wetter wurde damit begonnen, rund 6000 Quadratmeter Schneefläche mit einem riesigen „Sonnenhut“ zu versehen. Die Helfer der Zugspitzbahn brauchen dafür knapp zwei Wochen. Sie verlegen per Hand mehrere jeweils rund 130 Kilogramm schwere Matten, die durch Ösen miteinander verknüpft und mit Holzbalken beschwert werden.

„Die Abdeckung isoliert und leitet das Regenwasser sowie die Sonneneinstrahlung ab“, erläuterte Frank Huber, der seit 1992 mit der Gletscherabdeckung betraut ist. „Dadurch bleibt der Schnee auf dem Gletscher liegen und schützt das darunter liegende Eis.“

Die Gletscherabdeckung soll in diesem Jahr bis zu 80000 Kubikmeter Schnee über die heißen Monate hinweg retten. Die Schneemassen dienen als natürlicher Schutzschild für den Gletscher. Daher wurde zusätzlich Schnee von den Hängen rund um das Zugspitzplatt mit Pistenraupen auf die Gletscherfläche geschoben.

„Bei den derzeit noch vier Metern Schnee auf dem Gletscher ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich durch den Druck eine weitere Eisschicht bildet“, erläuterte Betriebsleiter Huber.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.