Angriffe auf Einsatzkräfte: Polizei verfolgt neue Strategie

Gewalt und Attacken gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte im Einsatz nehmen immer mehr zu. Nun reagiert das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mit einer neuen Strategie.
von  AZ/ls

München - Allein im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd kam es im Jahr 2018 in 705 Fällen zu Gewalt gegen Polizeibeamte – ein neuer Höchststand. Die Angriffe führten teilweise zu erheblichen Verletzungen.

Ein Zustand, den die Polizei nun zusammen mit der Staatsanwaltschaft Traunstein ändern will. "Aggressionen und tätliche Angriffe gegen Einsatz- und Rettungskräfte sind und müssen in unserer Gesellschaft ein 'no go' sein! Egal ob sich die Gewalttätigkeiten gegen Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungssanitäter oder andere Helfer richten! Wir haben es uns in enger Absprache zum Ziel gemacht, Polizeibeamte aber auch Angehörige anderer Organisationseinheiten der öffentlichen Verwaltung, der Feuerwehren sowie der Rettungsdienste mit der Priorisierung einzelner Straftaten besser vor Gewaltausbrüchen zu schützen", sagt Polizeipräsident Robert Kopp.

Täter sollen schnell bestraft werden

Ab dem 17. Juni starten das Polizeipräsidium Oberbayern Süd und die Staatsanwaltschaft Traunstein deswegen nun ein spezielles, neues Konzept. "Gelebte Prävention", so Kopp. Heißt: In Absprache mit der Staatsanwaltschaft werden ausgewählte Fälle priorisiert polizeilich behandelt und die Täter schnell vor Gericht gestellt.

Nach einem Jahr wollen die Behörden das Programm evaluieren. Dann soll auch geklärt werden, ob auf Grundlage des Konzepts Gewalt gegen Einsatzkräfte nachgelassen hat.

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