Angeklagt, weil er wieder in die Kirche ging

Ein Mechaniker (35) hatte Hausverbot bei den Mennoniten in Langwasser, weil er die Predigten lautstark als "Lügen" geiselte.
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Ob dem frommen Hans B. wenigstens der Himmel verzeiht?
dpa Ob dem frommen Hans B. wenigstens der Himmel verzeiht?

Ein Mechaniker (35) hatte Hausverbot bei den Mennoniten in Langwasser, weil er die Predigten lautstark als "Lügen" geiselte.

NÜRNBERG Er war ein treuer Kirchengänger, doch ausgerechnet Hans B. (35, Name geändert) muss jetzt draußen bleiben. Der Mechaniker erhielt von der Mennoniten-Kirche in Nürnberg-Langwasser Hausverbot, weil er mehrmals den Gottesdienst gestört hatte. Der Spätaussiedler hielt sich nicht daran, stand deshalb gestern wegen Störung der Religionsausübung vor dem Nürnberger Amtsgericht.

„Welche Sünden habe ich denn begangen?“, fragte der Angeklagte pathetisch. Eifrig habe er im Kirchenausschuss gewirkt, aber man habe seine Vorschläge nicht akzeptiert. Beispielsweise, welche Opferschalen man im Gottesdienst benötige. Trotz Hausverbot erschien Hans B. weiter zum Gottesdienst in der orthodoxen Gemeinde und wetterte laut gegen Lügen in den Predigten. Da ließ man ihn durch die Polizei entfernen. Jetzt fährt er seine Frau jeden Sonntag von Herzogenaurach in die Kirche, wartet draußen auf sie. „In welche Gemeinde soll ich gehen, wo spricht man russisch, welche hat unsere Mentalität?“, sagte er. Uneinsichtig sei er gewesen, fand wiederum der Kirchenvorstand (36), sei deshalb ausgeschlossen worden.

Weil Hans B. dagegen verstieß, bekam er 1200 Euro Strafe, für seine Wiedereintritt in der Kirche sah sich das Gericht nicht zuständig. cis

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