Andy Wolf: Sein Knie tut weh – und die Seele

Der frisch operierte Club-Kapitän leidet doppelt – und hofft auf drei Punkte gegen RWO
von  Abendzeitung
Wolfs Wohnzimmer in den nächsten Wochen: Das Reha-Zentrum am Valznerweiher.
Wolfs Wohnzimmer in den nächsten Wochen: Das Reha-Zentrum am Valznerweiher. © bayernpress

Der frisch operierte Club-Kapitän leidet doppelt – und hofft auf drei Punkte gegen RWO

NÜRNBERG Er leidet im doppelten Sinn. Das frisch operierte rechte Knie schmerzt – und die Seele ebenfalls: Der Aufstiegszug fährt ohne den Abwehrchef weiter. Auch der Zwischenstopp am heutigen Gründonnerstag (18 Uhr) in Oberhausen findet ohne Kapitän Andreas Wolf statt.

Wolf: Drei Punkte wären gut für meine Genesung"

Der verfolgt mit Ehefrau Sandra das Spiel daheim in Nürnberg-Mühlhof. Wolfs Stimmung ist im Keller. Langsam realisiert er, was da nach 60 Minuten außerhalb des Spielfeldes am vergangenen Freitag beim 2:0 gegen die TuS Koblenz passiert ist. Zwar immerhin kein zweiter Kreuzbandschaden, aber doch ein tiefer Riss des Außenmeniskus am – erst im August 2008 operierten – rechten Knie.

Den Satz „Es wird schon wieder aufwärts gehen“ lässt der 26-Jährige nicht zu. Im Gegenteil – es klingt wie ein Versprechen in eigener Sache, wenn Wolf sagt: „Es muss wieder aufwärts gehen.“ Das erneute Unglück hat ihn ziemlich mitgenommen. Sein Wunsch: „Ich hoffe jetzt auf drei Punkte in Oberhausen. Das wäre gut für meine Genesung.“

Wolfs Aufbau-Programm begann bereits gestern. Kaum vom Operationstisch aus Augsburg zurück, stand um 14 Uhr die erste Einheit bei Hannspeter Meier an, dem Chef des Reha-Zentrums am Valznerweiher: Lymphdrainage. Meier: „In der ersten Woche darf das Bein überhaupt nicht belastet werden. In der zweiten beginnen wir mit der Teilbelastung. Erst nach drei Wochen wissen wir, wohin die Reise geht.“ Nach Möglichkeit schnell zurück auf den Platz.

Comeback am 24. Mai gegen die Löwen?

Wobei die Hoffnung auf ein Comeback von Wolf noch in dieser Saison eher gering ist. Meier: „Wir arbeiten Schritt für Schritt.“ Und auch Wolf sagt: „An so was denke ich im Moment nicht.“ Club-Manager Martin Bader will es nicht ganz ausschließen. „Wir planen ohne ihn, aber jede positive Überraschung hilft uns. In drei Wochen wird man sehen, wie stabil das Knie ist. Natürlich hat man im Kopf, dass Andy am 24. Mai die letzten Minuten gegen die Löwen reinkommen könnte.“ Etwa als Test für mögliche Relegationsspiele? Sollte es dazu kommen, wünscht sich Bader Arminia Bielefeld als Gegner. „Gegen die haben wir aus der Abstiegssaison 2007/2008 noch Rechnungen offen.“

Egal wie: Das Fehlen von Wolf darf laut Bader kein Alibi für Wolfs Kollegen sein. „Es darf sich keiner dahinter verstecken. Die Jungs müssen wieder beweisen, dass sie es ohne ihn schaffen. Sie haben ohne Wolf auch gegen Fürth gewonnen.“ Oder, zum Beispiel, 2:1 gegen Oberhausen. Vielleicht ein gutes Omen für heute Abend. Und für den Aufstieg. Und für Wolfs Genesung... Matthias Hertlein

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