Anders als gedacht: Es gibt neue Pläne für das Luxushotel am Tegernsee

Das Interesse vieler bekannter Hotelbetreiber am Luxushotel Seegut in Bad Wiessee sei hoch, sagt Sprecher Stephan Heller. Eine Entscheidung, wer das sich gerade im Bau befindende Hotel führen wird, sei allerdings noch nicht gefallen – und doch gibt es von den potenziellen Betreibern schon einen Wunsch.
Die Anzahl der bisher 86 Zimmern und Suiten soll auf mindestens 120 erhöht werden – Hintergrund ist die Wirtschaftlichkeit des Betriebs. Der Gemeinderat von Bad Wiessee ist diesem Wunsch bereits entgegengekommen und hat die Änderung des Bebauungsplans einstimmig beschlossen.

Anstatt der in drei Gebäuden vorgesehenen 34 Wohnungen sollen damit Hotelsuiten und Appartements entstehen. An den Gebäuden selbst ist keine Änderung vorgesehen.
Luxushotel Seegut am Tegernsee wird größer: Der Bürgermeister begrüßt die Änderung
Bad Wiessees Bürgermeister Robert Kühn (SPD) begrüßt die Planänderung ausdrücklich. Wäre es bezahlbarer Wohnraum gewesen, hätte die Gemeinde sicher anders entschieden, sagt er der AZ.

Allerdings hätte es sich bei den Zimmern um Service-Wohnungen im hochklassigen Bereich gehandelt, die als Zweitwohnungen verwendet worden wären – etwa von einem oder einer Concierge. Mehr Hotelgäste, die den Ort beleben, seien ihm lieber als heruntergelassene Rollläden, wenn beispielsweise im Winter keiner da sei.
Für den Ort sei das Seegut ein wichtiges Projekt, meint Kühn. Für Bad Wiessee gehe es um die Stabilisierung der Hotelbetten, die in den vergangenen Jahren gesunken sei – so sei man um die 120 Zimmer froh. "Wir sind ein Tourismusort." Und doch werde es kein Megahotel mit 500 Zimmern, wie man es von manchen Urlaubsorten kenne.
Mitarbeiterwohnungen fallen nicht weg
Mitarbeiterwohnungen fallen durch die höhere Zahl an Hotelzimmern nicht weg. Deren Anzahl werde durch den Zukauf weiterer Flächen wachsen, sagt Heller. Ihm zufolge laufen die Bauarbeiten wie gedacht.
Das Untergeschoß, das alle 25 Einzelgebäude verbindet, entstehe im Zeitplan. Die Ingenieure und Baufirmen hätten die schwierigen Boden- und Wasserverhältnisse im Griff. Auch mit den Arbeiten für die Seethermie sei schon begonnen worden.
2028 soll es eröffnet werden
Insgesamt 25 Einzelgebäude sind auf 35.000 Quadratmetern Fläche geplant. Nicht nur Übernachtungsgäste können das Hotel besuchen: Es soll auch einen öffentlich zugänglichen Bereich geben. Hierzu gehören ein Wirtshaus mit Biergarten, ein Veranstaltungssaal sowie die Kulturscheune. 2028 soll das Seegut eröffnet werden.
Hinter dem Projekt steckt Athos, eine Firma der beiden Pharma-Milliardäre Andreas und Thomas Strüngmann. Sie gründeten Hexal und halten 50 Prozent Anteile am Impfstoff-Hersteller Biontech.