"Anderes Gesicht gezeigt": Regensburger Reaktion nach 0:6
Regensburg (dpa/lby) - Genau so eine Reaktion seiner Regensburger hatte sich Mersad Selimbegovic erhofft. Eine Woche nach dem 0:6-Debakel bei Arminia Bielefeld sollte der SSV Jahn Regensburg in der 2. Fußball-Bundesliga wieder ein Zeichen setzen. Das gelang den Oberpfälzern auch mit einem Heimsieg.
Die Mannschaft von Trainer Selimbegovic gewann am Samstag gegen Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden mit 1:0 (0:0). Der 22-jährige Erik Wekesser durfte sich nach seinem Tor-Debüt in der 52. Minute als Matchwinner feiern lassen. "Es war heute wichtig, dass wir ein anderes Gesicht gezeigt haben. Der Sieg bringt uns den 40 Punkten näher", befand Wekesser. Der SSV Jahn hat nun 32 Zähler.
Womöglich wäre das Spiel aber anders gelaufen, wenn ein Tor von Manuel Schäffler (16.) gezählt hätte. "Wenn du in der ersten Halbzeit von den Chancen, die du hast, keine nutzt, dann kann es eklig werden. Der Gegner nutzt dann gleich seine erste Möglichkeit direkt und wir liegen zurück", sagte Schäffler.
Der Jahn startete gut, aber nach der vermeintlichen Führung durch Schäffler kam ein Bruch ins Spiel. Das Tor des Gäste-Angreifers wurde nach Videobeweis wegen einer dort gesehenen Abseitsstellung nicht gegeben. In der Folge sahen die 7804 Zuschauer ein wenig begeisterndes Spiel. Eine Woche nach dem schmerzlichen Erlebnis in Bielefeld war der Jahn, der auf den gesperrten Kapitän Marco Grüttner verzichten musste, sehr auf defensive Stabilität bedacht.
"Wir waren nach dem nicht gegebenen Gegentor zu vorsichtig. Von der kämpferischen Leistung war es heute sehr gut. Das Spiel ging rauf und runter, da gehen einem die Kräfte aus", sagte Regensburgs Jann George. Nach der Pause war wieder der Videobeweis gefragt, diesmal gab es das Tor für Regensburg. Max Besuschkow passte auf Andreas Albers, der uneigennützig auf Wekesser quer legte. Dieser traf zum ersten Zweitliga-Tor.
Insgesamt blieb das Spiel lange eine zähe Angelegenheit, erst in der Schlussphase nahm die Partie Fahrt auf. "Am Ende müssen wir die Konter sauber ausspielen, damit wir ein bisschen mehr Ruhe haben", meinte Benedikt Saller. Für George stand nach dem neunten Saisonsieg fest: "Das waren heute Big Points gegen einen direkten Konkurrenten."